Behandelter Abschnitt 1Mo 37,12-17
Verse 12–17 | Jakob sendet Joseph zu seinen Brüdern
12 Und seine Brüder gingen hin, um die Herde ihres Vaters zu weiden bei Sichem. 13 Und Israel sprach zu Joseph: Weiden nicht deine Brüder bei Sichem? Komm, dass ich dich zu ihnen sende! Und er sprach zu ihm: Hier bin ich. 14 Und er sprach zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Herde und bring mir Antwort. Und er sandte ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem. 15 Und ein Mann fand ihn, und siehe, er irrte auf dem Feld umher; und der Mann fragte ihn und sprach: Was suchst du? 16 Und er sprach: Ich suche meine Brüder; teile mir doch mit, wo sie weiden. 17 Und der Mann sprach: Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: Lasst uns nach Dothan ziehen! Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie in Dothan.
Obwohl Jakob seine Söhne kennt, sendet er doch Joseph, den Sohn seiner Liebe, zu seinen Brüdern. Das beweist, dass Jakob seine anderen Söhne nicht zugunsten von Joseph vernachlässigte. Auch hierin sehen wir ein schönes Bild von dem Vater, der seinen Sohn sendet. So wie Joseph sprach:
„Hier bin ich“, als sein Vater ihn senden wollte, sprach auch der Herr Jesus: „Siehe, ich komme, … um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Heb 10,7.9).
Jakob lag an dem Wohlbefinden seiner Söhne. So lag auch Gott an dem Wohlergehen seines Volkes.
Jakob denkt, seine Söhne seien bei Sichem. Doch als Joseph dort hinkommt, findet er sie nicht. Dann begegnet er einem Mann, der ihn fragt, was er sucht. Joseph gibt die schöne Antwort: „Ich suche meine Brüder.“ Joseph wusste, dass seine Brüder ihn nicht so sahen, aber er sieht sie so. So ist auch der Herr Jesus „in das Seine“ gekommen „und die Seinen nahmen ihn nicht an“ (Joh 1,11).
Der Mann erzählt ihm, wo er seine Brüder finden könne. So geht Joseph dort hin. Sein Gehorsam geht über den Auftrag seines Vaters hinaus. Er hätte auch mit der Mitteilung zurückkehren können, dass er seine Brüder nicht an dem von Jakob vermuteten Platz gefunden habe.
Gott wusste natürlich gut, in welchem Zustand sein Volk sich befand, als Er seinen Sohn sandte. Der Gehorsam seines Sohnes konnte nicht weiter gehen als das, was der Vater Ihn geheißen hatte, denn der Sohn handelte in allem aus Gehorsam zu seinem Vater. Er tat nicht mehr und nicht weniger, als vollkommen und vollständig zu gehorchen. Er konnte nicht anders, denn es war seine Speise, den Willen Dessen zu tun, der Ihn gesandt hatte (Joh 4,34). In seinem Gehorsam gab es keine Steigerung.