Behandelter Abschnitt 1Mo 37,5-11
Verse 5–11 | Die zwei Träume Josephs
5 Und Joseph hatte einen Traum und teilte ihn seinen Brüdern mit; und sie hassten ihn noch mehr. 6 Und er sprach zu ihnen: Hört doch diesen Traum, den ich gehabt habe: 7 Siehe, wir banden Garben auf dem Feld, und siehe, meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und siehe, eure Garben umringten sie und verneigten sich vor meiner Garbe. 8 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Solltest du etwa König über uns sein, solltest du etwa über uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und seiner Worte. 9 Und er hatte noch einen anderen Traum und erzählte ihn seinen Brüdern und sprach: Siehe, noch einen Traum habe ich gehabt, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder. 10 Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen? 11 Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort.
Weil Joseph mit Gott lebte, konnte Gott ihm auch offenbaren, was sich in der Zukunft ereignen würde. In den zwei Träumen, die Joseph hat, liegt für ihn eine Ermunterung. Nach allen Leiden, die er ertragen muss, wird es schließlich Herrlichkeit für ihn geben. Es ist für jeden Gläubigen eine Ermunterung zu wissen, dass auf Leiden die Herrlichkeit folgen wird. Der Herr Jesus hat das Kreuz erduldet und die Schande um der vor Ihm liegenden Freude willen nicht geachtet (Heb 12,2).
Der erste Traum, über Garben auf dem Feld, zeigt eine irdische Szene, der zweite Traum, über die Himmelskörper, eine himmlische. So werden auch dem Herrn Jesus alle Dinge im Himmel und auf der Erde unterworfen sein. Ihm ist schon „alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde“ (Mt 28,18). „Jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen“ (Heb
2,8a). Wir wissen aber, dass Gott „sich vorgesetzt hat in sich selbst für [die] Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, [was] in den Himmeln, und das, [was] auf der Erde ist“ (Eph 1,9.10).
In der Reaktion seiner Brüder und seines Vaters zeigt sich, dass der Traum eine Bedeutung hat. Sie wussten, dass der Traum auf sie hindeutete. So wussten auch die Widersacher des Herrn Jesus, dass Er manche Dinge sagte, die auf sie gemünzt waren (Mt 21,45).
Als der Herr Jesus vor seinen irdischen Richtern stand und der Wahrheit Zeugnis gab, dass sie den Sohn des Menschen zur Rechten der Macht sitzen und Ihn auf den Wolken des Himmels kommen sehen würden, verurteilten sie Ihn dafür (Mt 26,64-66). Der tiefere Grund, warum sie den Herrn Jesus überlieferten, war ihr Neid (Mt 27,18), so wie auch die Brüder in Vers 11 Joseph beneideten. Bei Jakob gibt es keine Eifersucht. Er bewahrt alle diese Dinge in seinem Herzen (vgl. Lk 2,51b).