Behandelter Abschnitt 1Mo 35,1-5
Verse 1–5 | Jakob muss nach Bethel
1 Und Gott sprach zu Jakob: Mach dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest. 2 Da sprach Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Tut die fremden Götter weg, die in eurer Mitte sind, und reinigt euch, und wechselt eure Kleidung; 3 und wir wollen uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, und ich werde dort einen Altar machen dem Gott, der mir geantwortet hat am Tag meiner Drangsal und mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gegangen bin. 4 Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand waren, und die Ringe, die in ihren Ohren waren, und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe, die bei Sichem ist. 5 Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so dass sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.
Nach den demütigenden Ereignissen in Kapitel 34 erinnert Gott Jakob an dessen Versprechen (1Mo 28,20-22) und sagt ihm, er solle nach Bethel gehen. Gott hat vor, ihn zu segnen. Das will Er in Bethel tun (bedeutet „Haus Gottes“). Dort ist Gottes Haus, dort wohnt Er und dort will Er die Seinen bei sich haben. Heute ist die Gemeinde das Haus Gottes (1Tim 3,15).
Wenn Jakob an eine Begegnung mit Gott in dessen Haus denkt, erkennt er, dass er sein eigenes Haus in Übereinstimmung mit Gottes Haus bringen muss. In seiner Familie muss eine Reinigung stattfinden, die Götzen müssen weg und die Kleidung (was von dem Verhalten spricht, das die Menschen bei uns wahrnehmen) sollte angemessen sein, wie es Gottes Heiligkeit entspricht.
Es kann sein, dass durch alles, was in seine Familie hineingetragen wurde, was nicht im Einklang mit Gottes Gedanken war, Jakob kein Auge für das hatte, was er Gott versprochen hatte. Falsche Dinge im Leben eines Gläubigen machen ihn blind für das, was Gott gebührt. „Besser, dass du nicht gelobst, als dass du gelobst und nicht bezahlst“ (Pred 5,4). Gott kann es jedoch in Erinnerung rufen.
Haus Gottes bedeutet, dass Gott bei den Menschen wohnen will und dass Menschen bei Ihm wohnen dürfen. Er will sie segnen. Der Mensch, der bei Ihm wohnt, darf Ihm dienen; aber dort, wo Er wohnt, bestimmt Er die Hausordnung. In seinem Haus gilt seine Autorität und alles muss zu seiner Herrlichkeit sein (Ps 29,9b). Wenn wir das anerkennen, bringt uns das Segen.
Gott hatte Jakob nicht gesagt, dass er sein Haus reinigen müsse, doch Jakob hat ein Empfinden dafür. Er befiehlt seinem Haus, er nimmt seine Verantwortung wahr. Erst dann ist ein Hinaufziehen möglich. Es gibt offensichtlich eine Menge mehr, was sich in der Familie Jakobs eingeschlichen hat, als nur die Götzen von Rahel (1Mo 31,30-34). Die fremden Götter und die Ohrringe (sprechen in diesem Fall von dem Aufmerken auf Dinge, die wir gerne hören) werden zu Jakob gebracht und er vergräbt sie. Das ist das erste Begräbnis (Anm.: Im Holländischen ist „vergraben“ und „begraben“ dasselbe Wort, und zwar „begraben“) in diesem Kapitel. Es folgen noch drei weitere Begräbnisse (Verse 8.19.29).
Die Terebinthe spricht von dem Kreuz. Dort müssen wir unsere fremden Götter begraben. Das bedeutet, dass wir vor Gott bekennen, was in unserem Leben einen Platz neben Ihm oder anstelle von Ihm eingenommen hat, und erkennen, dass der Herr Jesus dafür das Gericht getragen hat. Dann ist es weggetan (1Joh 1,9). Das Ergebnis bei Jakob ist, dass Gott ihn beschützt (Vers 5; 2Chr 17,9.10; Jos 2,9).