Behandelter Abschnitt 1Mo 2,18-22
Verse 18–22 | Adam bekommt seine Frau
18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. 19 Und Gott der HERR bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und wie irgend der Mensch ein lebendiges Wesen nennen würde, so sollte sein Name sein. 20 Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hilfe, die ihm entsprach. 21 Und Gott der HERR ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er entschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch; 22 und Gott der HERR baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau, und er brachte sie zu dem Menschen.
Bevor Adam empfindet, dass ihm seine Frau fehlt (Vers 20), hat Gott schon seine Absicht ausgesprochen, ihm diese zu geben (Vers 18). Doch bevor Er dieses Vorhaben ausführt, bildet Er aus dem Erdboden Tiere und Vögel, denen Adam dann Namen gibt. Der Name ist Ausdruck vom Charakter des Tieres. Dies zeigt die tiefe Einsicht Adams in die Werke Gottes.
Das Wort „Hilfe“ ist nicht eine abwertende Bezeichnung für die Frau. Gott selbst wird auch „Hilfe“ genannt (Ps 33,20; Ps 70,5; 115,9). Dass sie jemand ist, „die ihm entspricht“, bedeutet, dass auch sie nach dem Bild Gottes (1Mo 1,27) geschaffen wurde.
Dann schickt Gott sich an, ihm seine Frau zu geben. Das tut Gott nicht dadurch, dass Er Eva wie Adam aus dem Staub der Erde bildet. Dann wäre sie unabhängig von Adam. Er bildet Eva aus Adam. Nicht aus seinem Kopf, denn sie ist nicht seine Herrin, nicht aus seinen Füßen, denn sie ist nicht seine Sklavin, sondern aus seiner Seite, als jemand, der gleichwertig ist und an seiner Seite steht. Sie ist sein „Gegenüber“, wie es wörtlich heißt.
Dazu versetzt Gott Adam in einen tiefen Schlaf, einen Todesschlaf. Wir haben hier ein sehr schönes Bild von der Art und Weise, wie der Herr Jesus seine Gemeinde als Braut empfangen hat. Das geschah durch seinen Tod am Kreuz (Eph 5,25).
Indem Gott zuerst Adam und dann Eva bildet, legt Er die Rangordnung in der Schöpfung fest, und Er will, dass diese aufrechterhalten wird. Er bestimmt, dass der Mann das Haupt der Schöpfung und auch das Haupt der Frau ist. Paulus zieht diese Schlussfolgerung eindeutig in seinem ersten Brief an die Korinther, und zwar unter Angabe des Zwecks, für den die Frau geschaffen ist (1Kor 11,8.9; 1Tim 2,11-13).