Behandelter Abschnitt 2Sam 16,1-4
Verse 1–4 | David wird von Ziba betrogen
1 Und als David vom Gipfel ein wenig weitergegangen war, siehe, da [kam] Ziba, der Diener Mephiboseths, ihm entgegen mit einem Paar gesattelter Esel und auf ihnen zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert [Kuchen] von getrocknetem Obst und ein Schlauch Wein. 2 Und der König sprach zu Ziba: Was willst du damit? Und Ziba sprach: Die Esel sind für das Haus des Königs, um darauf zu reiten, und das Brot und das getrocknete Obst zum Essen für die Knaben, und der Wein zum Trinken für den, der in der Wüste ermattet. 3 Und der König sprach: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Und Ziba sprach zum König: Siehe, er bleibt in Jerusalem; denn er sprach: Heute wird mir das Haus Israel das Königtum meines Vaters wiedergeben! 4 Da sprach der König zu Ziba: Siehe, dein ist alles, was Mephiboseth gehört. Und Ziba sprach: Ich beuge mich nieder; möge ich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr König!
David hat eine neue Begegnung. Ziba ist gekommen, um ihm seine Unterstützung zu zeigen. Er hat eine Menge mitgebracht, um damit David zu dienen. Das ist an sich eine gute Sache. In gleicher Weise dürfen auch wir alles, was wir besitzen, dem Herrn und denen, die Ihm dienen, zur Verfügung stellen. Aber Ziba ist nicht ehrlich in seinen Motiven. Dazu kommt noch, dass alles, was er gibt, in Wirklichkeit Mephiboseth gehört, dessen Diener er ist. Die ganze Aktion von Ziba erfolgt aus Eigennutz.
Für David bleibt Ziba der Diener Sauls (Vers 3; 2Sam 9,9). Doch es scheint, als sei David hier auch wieder blind für die wahren Motive, von denen Ziba angetrieben wird. Als er nach Mephiboseth fragt, gibt Ziba ihm eine verlogene Antwort. Hätte David nur einen Moment darüber nachgedacht, hätte er diese Lüge sofort durchschaut. Wie könnte es sein, dass der lahme Mephiboseth etwas gegen einen Mann wie Absalom ausrichten konnte? Der attraktivste Mann Israels hat sich zum König ausrufen lassen, und ganz Israel steht hinter ihm, und nun tut Ziba so, als ob der lahme Mephiboseth nach der Macht greifen würde.
David ist so dumm, Zibas Geschichte über Mephiboseth zu glauben. Später wird sich zeigen, wie es Mephiboseth wirklich geht (2Sam 19,25-31). Inzwischen hat sich David von Zibas Freigiebigkeit beeinflussen lassen. Dies führt ihn zu der falschen Entscheidung, alle Besitztümer von Mephiboseth an Ziba zu geben. Ziba findet das alles wunderbar und schmeichelt David für seine Großzügigkeit. Das ganze Auftreten Zibas ist von Schmeichelei umgeben und David lässt sich täuschen.
Es ist wichtig, dass wir uns vor Schmeicheleien in Acht nehmen. Wir müssen es selbst unter allen Umständen vermeiden. Und wenn man uns schmeichelt, sollten wir unbedingt vermeiden, dass es unseren Blick auf die Realität trübt. Lasst uns Schmeichelei von uns fernhalten, sowohl anderen zu schmeicheln als auch durch andere geschmeichelt zu werden.