Behandelter Abschnitt 2Sam 15,30-37
Verse 30–37 | Ahitophel und Husai
30 David aber ging die Anhöhe der Olivenbäume hinauf und weinte, während er hinaufging. Und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß; und alles Volk, das bei ihm war, hatte jeder sein Haupt verhüllt und ging unter Weinen hinauf. 31 Und man berichtete David und sprach: Ahitophel ist unter den Verschworenen mit Absalom. Da sprach David: Betöre doch den Rat Ahitophels, HERR! 32 Und es geschah, als David auf den Gipfel gekommen war, wo er Gott anzubeten pflegte, siehe, da kam ihm Husai, der Arkiter, entgegen mit zerrissenem Untergewand und Erde auf seinem Haupt. 33 Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir weitergehst, so wirst du mir zur Last sein. 34 Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sagst: Dein Knecht, o König, will ich sein; wie ich von jeher der Knecht deines Vaters gewesen bin, so will ich jetzt dein Knecht sein!, so wirst du mir den Rat Ahitophels zunichte machen. 35 Und sind nicht Zadok und Abjathar, die Priester, dort bei dir? Und es soll geschehen, jede Sache, die du aus dem Haus des Königs hören wirst, sollst du Zadok und Abjathar, den Priestern, berichten. 36 Siehe, ihre beiden Söhne sind dort bei ihnen, Achimaaz, des Zadok, und Jonathan, des Abjathar [Sohn]; so sendet mir durch sie jede Sache, die ihr hören werdet. 37 Da begab sich Husai, der Freund Davids, in die Stadt; Absalom aber zog in Jerusalem ein.
Der Weg Davids, hinauf zum Ölberg, ist der Weg, den auch der Herr Jesus ging. Der Herr weinte zweimal, und beide Male geschah es in dieser Gegend: einmal am Grab des Lazarus, in Bethanien, nahe bei Jerusalem, und einmal, als Er sich Jerusalem näherte (Joh 11,17.18.35; Lk 19,41). So ist es auch hier bei David. Er weint, wie auch der Herr Jesus, wegen des fehlenden Friedens für die Stadt. Wir sehen dieselben Gefühle bei allen, die ihm folgen. Auch sie weinen darum.
Als David erfährt, dass Ahitophel mit Absalom zusammen ist, wendet er sich diesbezüglich an den HERRN. Mit einem kurzen Gebet, eigentlich einem Seufzer, übergibt er seine Not darüber dem HERRN. Es ist, als ob Davids Gebet über Ahitophel vom HERRN durch die Ankunft von Husai, dem Arkiter, erhört wird. Die Arkiter sind Heiden. Husai ist auch ein Anhänger Davids, ein Fremder unter seinen Volksgenossen. Er kommt zu David auf die Anhöhe des Ölbergs, „wo er Gott anzubeten pflegte“. Das ist eine schöne Sache: Die Hilfe, die David erhält, und die wir erhalten, ist an einem Ort, der vom Niederknien vor Gott spricht.
Als Husai bei ihm ist, übernimmt David auch seine Verantwortung. Er handelt, nachdem er gebetet hat. Das Gebet und unser Handeln stehen in Verbindung miteinander und nicht im Gegensatz zueinander. Er sieht wieder klar, was zu tun ist. Husai ist von größerem Nutzen, wenn er sich Absalom anschließt, als wenn er mit David geht. Bei Absalom kann er David den besten Dienst erweisen. Die Söhne Zadoks und Abjathars können als Kuriere dienen, um David über Absaloms Pläne, von denen Husai erfahren hat, auf dem Laufenden zu halten. Wir sehen weiter, dass Gott diese Taktik Davids benutzt, um den Ratschlag Ahitophels zunichtezumachen.
In dem letzten Vers wird Husai „der Freund Davids“ genannt (Vers 37; 2Sam 16,16.17; 1Chr 27,33). Husai hat einen einzigartigen Platz. Er ist ein Ratgeber, aber als Freund, jemand, mit dem man seine tiefsten Gefühle teilt. Abraham war der Freund Gottes. Der Herr Jesus nennt uns, als Er verworfen wird, seine Freunde (Joh 15,14.15). Er verbirgt nicht vor uns, was Er tun wird.