Behandelter Abschnitt 2Sam 13,6-9
Verse 6–9 | Amnon bittet David um Tamar
6 Und Amnon legte sich und stellte sich krank. Und als der König kam, um ihn zu sehen, da sprach Amnon zum König: Lass doch meine Schwester Tamar kommen und vor meinen Augen zwei Kuchen bereiten, dass ich aus ihrer Hand esse. 7 Da sandte David zu Tamar ins Haus und ließ [ihr] sagen: Geh doch in das Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm das Essen. 8 Und Tamar ging in das Haus ihres Bruders Amnon; er lag aber [im Bett]. Und sie nahm den Teig und knetete ihn und bereitete Kuchen vor seinen Augen zu und backte die Kuchen. 9 Und sie nahm die Pfanne und schüttete sie vor ihm aus. Aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Lasst jedermann von mir hinausgehen! Und jedermann ging von ihm hinaus.
Amnon folgt dem Rat seines Freundes. David hat Amnons wahren Absichten nicht durchschaut. Obwohl er erfahren hat, was im Herzen eines Menschen vorgeht, ist er blind dafür, was sein Sohn will. Eine wichtige Lektion ist, dass wir den HERRN bitten, uns ein Auge dafür zu geben, was in unseren Kindern vor sich geht, und dass Er uns spüren lässt, was die wahren Motive sind, wenn sie uns um etwas bitten. Wir müssen lernen, zuerst zu Ihm zu gehen, bevor wir zustimmen. Einerseits müssen wir vor einer misstrauischen Haltung bewahrt werden. Auf der anderen Seite müssen wir aber auch vor einer dummen Art von Vertrauen bewahrt werden, als ob unsere Kinder zu bestimmten Sünden nicht fähig wären.
Was Amnon in Vers 9 sagt, hat Joseph einmal gesagt (1Mo 45,1). Joseph sagte es auf dem Höhepunkt seiner Geschichte. Amnon sagt es am Tiefpunkt seiner Geschichte.