Behandelter Abschnitt 1Mo 1,26-28
Verse 26–28 | Der sechste Tag: der Mensch
26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt! 27 Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; Mann und Frau [wörtlich: männlich und weiblich] schuf er sie. 28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen!
Auch am sechsten Tag spricht Gott zwei Mal. Die Erschaffung des Menschen wird in einer besonderen Art und Weise eingeleitet und erläutert. Die besondere Einleitung hören wir in den Worten: „Lasst uns Menschen machen.“ Das will sagen, dass es innerhalb der Gottheit Überlegungen gab. Das Wort „uns“ weist darauf hin, dass Gott ein dreieiniger Gott ist.
Die besondere Erklärung ist, dass Gott den Menschen „in unserem Bild, nach unserem Gleichnis“ schafft. In der Stellung, die der Mensch als Haupt der Schöpfung einnimmt, sehen wir ihn als das Bild Gottes. Darin ist er Gottes Stellvertreter. Der Mensch wurde auch nach Gottes Gleichnis geschaffen. Das kommt in dem Handeln des Menschen zum Ausdruck: Er handelt mit Einsicht in die Schöpfung. Wegen dieser hohen Stellung des Menschen werden wir aufgerufen, alle Menschen zu ehren (1Pet 2,17; Jak 3,9), obwohl der Mensch durch die Sünde in Verfall geraten ist und manchmal mit einem unvernünftigen Tier verglichen wird (Jud 1,10; 2Pet 2,12).
Gott schafft den Menschen „männlich und weiblich“ (Vers 27b; 1Mo 5:2; Mt 19:4; Mk 10:6; an diesen Stellen heißt es wörtlich: männlich und weiblich). Es gibt sozusagen eine männliche und eine weibliche Variante des
Menschen. Gott schuf einen Menschen, der gewissermaßen eine Zwei-Einheit ist. Der moderne Mensch unternimmt verzweifelte Bemühungen, den Unterschied zu löschen, aber das ist nichts weniger als Torheit.
„Und Gott segnete sie“, indem Er dem Menschen sagt, dass er die Erde füllen und sie sich untertan machen soll. Dieser Segen umfasst weitaus mehr als Kraft, fruchtbar zu sein und sich zu mehren. Das ist auch von den Meerestieren und Vögeln gesagt (Vers 22). Es beinhaltet auch Macht über die Erde und alle Tiere.