Behandelter Abschnitt Phil 2,19-24
Phil 2,19-24: Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich gutes Mutes sei, wenn ich eure Umstände kenne. Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird; denn alle suchen das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist. Ihr kennt aber seine Bewährung, dass er, wie ein Kind dem Vater, mit mir gedient hat an dem Evangelium. Diesen nun hoffe ich sofort zu senden, wenn ich überschaue, wie es um mich steht. Ich vertraue aber im Herrn darauf, dass auch ich selbst bald kommen werde.
Dennoch hörte seine wachsame Sorge nicht auf, obwohl er die Philipper Gott übergab. So ist es immer. Die Liebe und der Glaube, der alles Gott übergibt, hören nicht auf, Gott gemäß an das zu denken, was Ihm teuer ist. So belehrt auch Johannes, während er in seinem ersten Brief (Phil 2) sagt, dass die Kindlein in Christus nicht bedürfen, von jemand belehrt zu werden, die Gläubigen dennoch mit aller Zärtlichkeit und Vorsorge. Auch in unserem Kapitel hofft der Apostel – voll heiliger Sorge für diese Seelen, die Christus teuer waren –, Timotheus bald zu senden, damit er ihre Umstände erfahre. Aber die Lage, in welcher Paulus und das Werk Gottes sich befanden, tritt auch hier deutlich hervor: Er sandte Timotheus, weil er niemand anderes hatte, in dessen Herz dieselben Gefühle für die Philipper aus derselben Quelle der
Liebe hervorkamen. Alle suchten ihre eigenen Interessen und nicht die Jesu Christi. Welch eine Übung für den Glauben! Aber auch welch eine Gelegenheit zur Ausübung des Glaubens! Doch was Timotheus betraf, so sollten die geliebten Philipper ihn mit einem Herzen aufnehmen, das dem Vertrauen des Apostels entsprach. Sie wussten, wie er dem Apostel im Evangelium gedient hatte. Die Bande der Liebe im Evangelium sind – Gott sei dafür gepriesen! – nur umso stärker, wenn alles erkaltet. Und lasst uns beachten, dass Gott sein Werk fortsetzte, als hinsichtlich des gemeinsamen Zeugnisses der Gemeinde alles fehlte wegen einer Kälte, die das Herz des Apostels niederdrückte. Gott ermüdet nämlich nicht in seinem Werk. Doch dieses Band der Liebe fehlte keineswegs zwischen Paulus und den Philippern.
Sobald Paulus wusste, wie es mit ihm gehen würde, wollte er Timotheus zu ihnen senden; doch wie er bereits gesagt hatte, er hatte Vertrauen im Herrn, dass er selbst bald kommen würde.