Sündenvergebung im Blick auf die Erde
Vers 23. In diesem Bild, in dem ihre Stellung zusammengefasst wird, deutet die Tatsache, dass der Herr in sie haucht, trotzdem auf die Gabe des Heiligen Geistes hin. Infolge der Erlösung, die der Herr soeben vollbracht hatte, war ihr Sendungsauftrag in seiner ersten Anwendung durch die Vergebung der Sünden gekennzeichnet. Dies ist das erste und dringlichste Bedürfnis des Sünders, wenn er mit Gott versöhnt werden soll (Lk 1,77; Mt 9,2).
Es geht hier nicht um die ewige Wirksamkeit des Werks von Christus, sondern um die Anwendung seiner Wirksamkeit hier auf der Erde, als etwas Gegenwärtiges, Aktuelles. Wenn wir die Auswirkung dieses Werks studieren, sehen wir, dass die Anbeter, wenn sie einmal gereinigt sind, kein Gewissen von Sünden mehr haben. Was wir aber hier finden, ist die gegenwärtige Anwendung in dieser Reinigung. Die ewige Wirksamkeit des Werks ist nicht das Thema des Johannes-Evangeliums - sie wird dort nicht erwähnt -, sondern seine administrative Anwendung.
Die Verse 19 bis 23 unseres Kapitels fassen sowohl die Stellung des Dienstes, in den der Herr seine Jünger stellt, als auch das Sich-Versammeln der Kinder Gottes, zusammen. Beachten wir, dass Er in seinem Leben auf der Erde, vor seiner Auferstehung, sagte: «Fürchtet euch nicht.» Damals, als Er als Emmanuel, als Messias, seine Jünger aussandte, verfügte Er über alles zugunsten der Seinen. Hier jedoch finden wir, dass sie sich vor den Juden fürchteten. Der Herr nimmt diese Furcht nicht weg, sondern ersetzt die Kraft seiner Gegenwart als Emmanuel, als Messias, durch seine Gegenwart in ihrer Mitte und durch den Frieden, den Er gemacht und gebracht hat.