Behandelter Abschnitt Joh 17,7-8
Die Worte des Vaters den Aposteln gegeben
Verse 7.8. Doch Er tat noch mehr. Er teilte ihnen alle Vorrechte mit, die Ihm von Seiten des Vaters auf der Erde gehörten. Diese Vorrechte gehörten zu seiner Stellung als Sohn hier auf der Erde. Es war nicht länger die Herrlichkeit und königliche Ehre, die der Messias vom Herrn empfangen sollte. Sie hatten verstanden, dass das, was Er hatte, dem Sohn gehörte, Ihm, der sich selbst entäussert hatte und in einen Zustand der Erniedrigung herabgekommen war. Er war gekommen, um die ganze Herrlichkeit der Macht Gottes in Güte zum Vorschein zu bringen, indem Er zwar die Sünde selbst noch nicht wegnahm, aber das ganze Elend, das durch sie verursacht worden war. Sie hatten verstanden, dass alles, was Jesus vom Vater empfangen hatte, dem Sohn Gottes als Sohn des Menschen auf der Erde gehörte.
Doch dieses Vorrecht, das ihnen gewährt worden war, hing von einem anderen ab, oder wurde in einem anderen Vorrecht verwirklicht, das noch grösser war. Er hatte all die vertrauten Mitteilungen, die der Vater Ihm als Sohn hier auf der Erde gemacht hatte, mit ihnen geteilt. Dies alles gehörte zur Stellung, die uns hier beschäftigt - die Stellung des Sohnes auf der Erde. «Die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben.» Unendliche Gnade!
Er brachte sie tatsächlich in dieselbe Stellung, die Er zum Vater hatte. Er hatte ihnen den Namen des Vaters offenbart. Dies brachte sie sowohl vom Recht her als auch in Wirklichkeit in seine eigene Beziehung als Sohn zum Vater. Doch Christus, der als Sohn hier auf der Erde war und der gekommen war, um das Werk, das der Vater Ihm aufgetragen hatte, zu vollbringen, hatte zu Recht vertrauliche Mitteilungen vom Vater empfangen. Dies war so, damit alles in vollkommener und unfehlbarer Einheit mit dem Vater getan wurde. Für den Erlöser war dies die gesegnete Seite seines Lebens. Nachdem Er nun die Jünger - Er spricht hier von den Elfen - in dieselbe Beziehung zum Vater gebracht hat, die Er selbst von Natur aus und von Rechts wegen besass, sollte ihre Stellung nicht unfruchtbar und trocken sein. Nein, sie sollte erfüllt sein mit allen Mitteilungen, die Ihm gehörten und die seine Freude waren. Dies ist die Gnade, die ihnen gegeben worden war. Bevor wir weitergehen, scheint es gut, noch einige Bemerkungen zu machen.
Die Stellung der elf Apostel
Dieser Teil der Worte des Herrn Jesus (die Verse 6-10, und sogar bis zu Vers 19, obwohl dieser letzte Abschnitt die Jünger aus einem anderen Blickwinkel betrachtet) bezieht sich auf die elf Jünger als Gefährten von Christus hier auf der Erde. Er hatte ihnen den Namen des Vaters offenbart. Er brachte sie in die Beziehung, in der Er selbst zum Vater stand, als Sohn, der hier auf der Erde lebte. Als solcher empfing Er die Mitteilungen vom Vater, die Er darauf an seine Jünger weitergab. Ich bezweifle nicht, dass Jesus von dem sprach, was Er kannte, und von dem zeugte, was Er gesehen hatte. Ich bin zudem sicher, dass die Tatsache, dass Er von sich selbst sagen konnte: «der Sohn des Menschen, der im Himmel ist» (Joh 3,13), einen wesentlichen Einfluss auf seinen Dienst hatte.
Doch Er war die Offenbarung von Gnade und Wahrheit hier auf der Erde. Bis zum Zeitpunkt, da Er diese Worte äusserte, ging es nicht darum, den Jüngern das Bewusstsein zu vermitteln, mit Ihm im Himmel zu sein. Dies begann jetzt. In Vers 24 fängt dieser Gedanke an zu dämmern. Es geht noch nicht um das völlige Einssein, aber immerhin um eine Verbindung mit Ihm im Himmel.
Sein Ziel war sicher nicht, das Judentum aufrechtzuerhalten, sondern das vorzustellen, was den Vater offenbarte. Und was war das? Gnade und Wahrheit, die in Ihm gekommen waren, das Wesen Gottes, in einem Menschen völlig gezeigt. Es ging auch nicht darum, die Ratschlüsse Gottes und die Geheimnisse der Gnade zu entfalten, wie dies Paulus in seinen Briefen tut. Dies war eine Frucht der Verherrlichung des Herrn Jesus.
In den vorangegangenen Zeitperioden (Haushaltungen) hatte die Sonne hinter den Wolken geschienen. Auch jetzt ist es der Glaube, der sie ergreift. Am Ende wird ihre Offenbarung einen irdischen Charakter haben. Doch hier lösen sich die Wolken auf, und die Sonne selbst erscheint. Der Vater sendet in der Fülle seiner Gnade den Sohn. Der Sohn offenbart den Vater auf vollkommene Weise und verherrlicht Ihn. Und die Jünger verstehen, dass alles, was der Vater dem Herrn Jesus gegeben hat, seine Gabe an den Sohn hier auf der Erde war (nicht die Gabe des Herrn an den Messias). Sie verstehen, dass der Vater Ihn in souveräner Gnade gesandt hat, und dass Er vom Vater gekommen ist.