Behandelter Abschnitt Joh 16,17-22
Tod und Auferstehung des Herrn
Verse 17-22. Diese Worte - obwohl ihre vollständige Erfüllung erst bei der Wiederkunft von Christus stattfindet - beziehen sich auf Ereignisse von grosser Bedeutung. Sie zeigen in seinem Tod und seiner Auferstehung auf charakteristische Weise, was Er tun würde und was Er war.
Zuerst würde Er die Seinen verlassen und durch seinen Tod alle Beziehungen zwischen Gott und Israel und dem Menschen beenden. «Eine kleine Zeit, und ihr schaut mich nicht»: Er würde sterben. «Und wieder eine kleine Zeit, und ihr werdet mich sehen.» Er würde nicht wie andere Menschen im Staub des Grabes bleiben. Er würde wieder bei ihnen sein. Doch einmal mehr werden sie Ihn nicht sehen, denn Er kam nicht, um ein Messias auf der Erde zu sein, sondern stand im Begriff, zu seinem Vater zu gehen. Dieser herrscht über den Tod und wird Ihn in seiner Herrlichkeit auferwecken und Ihn zu sich in seine Herrlichkeit aufnehmen.
Es war eine Reihe von Ereignissen, die zu seiner persönlichen Herrlichkeit gehörten, währenddem sie die Jünger zu Augenzeugen seiner Auferstehung machten. Diese Ereignisse gehörten auch zur Erlösung, zum Beiseitesetzen von all dem, was mit dem ersten Menschen zusammenhängt, zur Herrlichkeit, die Er als Sohn Gottes vor Grundlegung der Welt beim Vater hatte. In diese Herrlichkeit würde Er sehr bald wieder eintreten, als Mensch, um alles zu gegebener Zeit zu ordnen, gemäss der Herrlichkeit Gottes und seinen Ratschlüssen.
Der Herr beantwortet den verborgenen Herzenswunsch seiner Jünger, die vergeblich versuchten, das in seinen Worten liegende Rätsel zu lösen und sich fürchteten, Ihn danach zu fragen. Er tut dies, indem Er ihnen zuerst die Empfindungen zeigt, die ihre Herzen beherrschen würden, und erst danach auf den wahren Charakter seines Kommens und seines Weggehens eingeht. Ihre Herzen würden zutiefst bestürzt sein. Sie würden Ihn verlieren, für den sie alles verlassen hatten. Die Hoffnung, die sich auf Ihn gegründet hatte, würde dahinschwinden. Im Gegensatz dazu würde die Welt sich freuen, Ihn los zu sein, da Er sie durch das Zeugnis der Wahrheit beunruhigt hatte. Doch Jesus sagt den Seinen, dass Er sie Wiedersehen würde, und dass ihre Traurigkeit zur Freude werden würde, genau so wie bei einer Frau, die gebiert. Es war tatsächlich die Geburtsstunde der neuen Schöpfung. Daher würde die Freude, mit der sie erfüllt sein werden, wenn sie Ihn wieder sehen, eine ewige Freude sein, eine Freude, die nichts und niemand ihnen wegnehmen konnte.