Behandelter Abschnitt Joh 12,29-36
Der Sohn des Menschen muss erhöht werden
Verse 29-36. Die Volksmenge wusste nicht, was sie von der Stimme, die sie gehört hatte, halten sollte. Einige sagten, es habe gedonnert, andere, dass ein Engel mit Ihm geredet habe. Jesus antwortete: «Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen.» Die Stimme des Vaters war in seinem Herzen. Doch das Volk brauchte etwas Fassbares, und die Gnade gab es ihnen. Doch der Herr erklärt dieses ernste Zeichen mit dem, was in seinem Herzen war und von dem Er wusste, dass es in diesem Moment stattfand: «Jetzt ist das Gericht dieser Welt.» Das Gericht der Welt fand tatsächlich in jenem Augenblick statt. Als sie den Herrn verwarf, wurde die Welt absolut und abschliessend verurteilt. Doch durch diese Verwerfung wurde auch das Werk vollbracht, das auf ewig die Macht Satans, des Fürsten dieser Welt, gebrochen hat.
Anderseits wurde ein Retter offenbart, ein Anziehungspunkt für alle Menschen, anstelle eines Messias der Juden, denn Er sagte dies, um anzudeuten, welchen Todes Er sterben sollte. Die Volksmenge setzte Ihm das entgegen, was über den Messias geschrieben war, und fragte Ihn: «Wie sagst du, dass der Sohn des Menschen erhöht werden müsse? Wer ist dieser, der Sohn des Menschen?» Der Herr antwortete ihnen mit einer Warnung. Bald würde das Licht, nämlich Er selbst, aus ihrer Mitte weggenommen, und sie würden es für immer verlieren. Sie würden in der Finsternis wandeln und nicht wissen, wohin sie gingen. Sie sollten weise sein und an das Licht glauben, bevor es wegging, damit sie Söhne des Lichts würden. Nach diesen Worten ging Er weg.
Es gibt hier nochmals einen sehr wichtigen Ausdruck, den wir beachten sollten: «Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.» Am Kreuz war Er eigentlich nicht mehr in dieser Welt, aber Er war auch noch nicht im Himmel. Mit diesen Worten stellt Er sich als ein verworfener, leidender und sterbender Erlöser vor, der die Welt für immer verlassen hat, ein Erlöser, der von der Welt schmachvoll verworfen, hinausgetan und ausgestossen wurde. Nun ist der, der nicht mehr länger auf der Erde, aber auch noch nicht im Himmel ist, der gaffenden und spottenden Menschenmenge ausgesetzt. Er ist, von der Erde erhöht, allein mit Gott zwischen Himmel und Erde, wie der Brandopferaltar, der sich weder im Lager noch im Heiligtum befand. Und doch ist der gekreuzigte und erhöhte Heiland der anziehende Zufluchtsort für jene, die aus einer Welt, die Ihn verworfen hat, fliehen möchten. Ja, sie hat Ihn verworfen, aber danach ist Er in den Himmel eingegangen und hat uns den Weg in die Herrlichkeit geöffnet.