Behandelter Abschnitt Joh 8,25-30
Seine Worte - eine Offenbarung seiner Person
Verse 25-30. Dies führt einen Grundsatz von grösster Wichtigkeit ein, und zwar die Identifizierung seines Wortes mit seiner Person. Er war Gott, seine Worte offenbarten Gott. Das ist es, was das Verhalten der Juden unentschuldbar machte. Indem sie Ihn verwarfen, verachteten sie Gott, der zu ihnen sprach. Als Antwort auf die Worte des Herrn Jesus fragten sie: «Wer bist du?» Die Antwort, die Er ihnen darauf gab, macht die erwähnte Identifizierung deutlich: «Durchaus das, was ich auch zu euch rede» - ich bin vollkommen das, was ich zu euch rede, sowohl dem Grundsatz nach als auch in Wirklichkeit. Die Worte Jesu drückten das aus, was Er war. Somit war Er der wahre Ausdruck Gottes, wie Er sich dem Menschen offenbart.
Seine Worte stellten den Menschen vor die Wahl, Gott entweder anzunehmen oder zu verwerfen, und zwar Gott als das Licht der Menschen. Wenn Gott spricht und sich selbst kundtut, akzeptiert der Mensch entweder, was Er ist, oder er lehnt Ihn ab. Der Erlöser war in einer Stellung, um ihnen vieles zu sagen und sie zu richten. Doch nun teilte Er ihnen als ein treuer Zeuge das mit, was Er vom Vater gehört hatte. Das war wirklich die vom Vater gesandte Wahrheit: Er erzählte der Welt das, was Er vom Vater empfangen hatte. Dies war nun sein Dienst als ein Gesandter.
Die Juden verstanden nicht, von wem Er sprach. Später, wenn es zu spät sein würde, um Ihn als den in Gnade zu ihnen Gekommenen anzunehmen, wenn der Ratschluss Gottes durch ihre eigenen Hände erfüllt sein würde, indem sie den Sohn des Menschen (siehe die Anmerkung) kreuzigten, dann würden sie erkennen (Er sagt nicht glauben), dass Er es wirklich gewesen war.
(Anmerkung: Dieser Titel «Sohn des Menschen», des Herrn Jesus geht weit über den Titel des Messias hinaus. Er stammt aus Psalm 8 und Daniel 7. Der Herr nimmt ihn immer im Gegensatz zum Titel Christus an. Diesen gibt Er sich nur einmal, und zwar in Sichar (Kap. 4). Zum Titel Sohn des Menschen fügt Er stets seinen Tod am Kreuz hinzu (vgl. Lk 9,21-22). Im zweiten Psalm finden wir Jesus als den verworfenen Messias, der aber später von Gott in Herrlichkeit und Autorität eingesetzt wird).
Sie würden erkennen, dass Er nichts aus sich selbst tat, sondern so redete, wie der Vater Ihn gelehrt hatte. Sein Wort war der Beweis von dem, was Er war. Obwohl Er ihnen manches hätte sagen können, obwohl Er sie hätte richten können, sagte Er ihnen nur das, was Er vom Vater empfangen hatte. Wenn Er dann als Sohn des Menschen verworfen und getötet sein würde, wenn Er nicht mehr länger bei ihnen war, dann würden sie wissen, dass Er es war, der Messias, und dass Er vom Vater zu ihnen geredet hatte. Und darüber hinaus war Der, der Ihn gesandt hatte, damals mit Ihm. Er hatte Ihn nicht allein gelassen, weil alles, was Er tat, dem Vater wohlgefällig war. Unter der Wirkung seines Zeugnisses, durch das Gewicht seiner Worte, durch den Ausdruck dessen, was Er war - was durch sein ganzes Verhalten bestätigt wurde -, glaubten viele an Ihn.