Behandelter Abschnitt Joh 3,35-36
Verse 35.36. Es ist sehr gut möglich, dass die letzten beiden Verse des Kapitels vom Evangelisten verfasst wurden und nicht von Johannes dem Täufer. Doch ich sehe keinen zwingenden Grund, weshalb sie nicht von Letzterem stammen sollten. Bis zum Ende von Vers 34 scheinen es klar die Worte von Johannes dem Täufer zu sein. Er vermischt sein Zeugnis mit dem, was er mitteilt. Doch das Ganze kommt von Gott. Die letzten Verse lassen den Gedanken aufkommen, dass diese Worte vom Evangelisten stammen, denn sie enthalten ein Zeugnis, das in seinen Schriften oft wiederholt wird. In diesem Zeugnis gibt es auch einen Wechsel im Gebrauch der Namen «Gott» und «Vater», wie wir es bereits in Kapitel 1,16-18 sahen.
Wir müssen hier sorgfältig beachten, dass die Frage nach dem Autor nur zu unserer Unterweisung und ein interessanter Gegenstand für unsere Herzen ist. Es handelt sich hier nicht darum, ob das Zeugnis in diesen beiden Versen von Gott kommt oder nicht, sondern es geht um die Person, die Er für dieses Zeugnis benutzte. Der Geist Gottes, der das Wort Johannes dem Täufer übertrug, leitete auch den Evangelisten, sei es, um uns das, was Johannes der Täufer gesagt hatte, in Erinnerung zu rufen, oder um seine eigenen Worte mitzuteilen. Die beiden letzten Verse scheinen jedoch eher eine Wirklichkeit auszudrücken, die der Evangelist als eine gegenwärtige und aktuelle Wahrheit kannte und durch den Heiligen Geist besass, und nicht ein prophetisches Zeugnis, so wichtig dies auch sein mochte.