Anweisungen für soziale Angelegenheiten (Tit 2,5.9.10; Tit 2,12-15)
Nicht nur in der Versammlung waren solche 3 Lehren nicht erlaubt. Die Früchte der gesunden Lehre sollten im sozialen Kreis und im täglichen Lebenswandel sichtbar werden. So sollte Titus die Dinge reden, die der gesunden Lehre entsprechen, indem er die alten Männer, die alten Frauen, die jungen Frauen und die jüngeren Männer ermahne und über sie wache. Jeden in jeder dieser Gruppen sollte Besonnenheit charakterisieren. Die alten Männer, die jungen Frauen und die jüngeren Männer sollten diese Besonnenheit in ihrem Verhalten offenbaren. Die alten Frauen sollten sie ebenso darin zeigen, dass sie die jüngeren Frauen in Bezug auf deren Pflichten im Leben ermahnen. Der besondere Bereich der Frauen – das Zuhause –, und die wichtigen Ergebnisse, die indirekt für die gesamte Versammlung und möglicherweise darüber hinaus aus ihrem stillen gottesfürchtigen Wandel folgen, werden hier einfach dargelegt.
Was Titus selbst angeht, sollte er ein Vorbild guter Werke sein – in der unverfälschten Lehre, würdigem Ernst, nicht zu verurteilender Rede, damit die von der Gegenseite beschämt werden, da sie nichts Schlechtes zu reden haben, nicht über dich, sondern über uns, d. h. die christliche Gemeinschaft als Ganzes. Danach wird ein Wort an die Knechte, wörtlich Sklaven, gerichtet (Tit 2,9.10). Diese sollen sich ihren eigenen Herren unterordnen, ihnen wohlgefallen in allem, nicht widersprechen noch etwas unterschlagen, damit sie die Lehre unseres Heiland-Gottes zieren in allem. Kurz gesagt, es ist Christsein im Alltag worauf der Apostel besteht, eine Übung in Übereinstimmung mit der Lehre; denn es ist die der Gottesfurcht entsprechende Lehre, die wir berufen sind, festzuhalten. In Verbindung damit sind die gewöhnlichsten Pflichten des Lebens absolut vereinbar, während deren Vernachlässigung dem Gegner eine Möglichkeit bieten würde, das Wort Gottes zu verlästern (Tit 2,5) und schlecht von Christen zu reden und die Lehre Gottes, unseres Heilandes, ganz bestimmt nicht in allen Dingen zieren (Tit 2,10). Zu welchem Dienst ist der niedrigste Christ berufen? Dem geringsten in der sozialen Rangfolge!
Doch obwohl das aus der Darstellung christlichen Lebens und christlicher Prinzipien resultiert, sind dies nicht die Motive, die uns antreiben sollten. Gnade sollte das Motiv sein, die heilbringende Gnade für alle Menschen, die jetzt erschienen ist. Dies gibt dem Begnadigten ein Motiv, Belehrung und eine Erwartung. Die Gnade Gottes in seiner Errettung ist uns in der Tiefe unserer Bedürfnisse und Schuld begegnet. Wenn Gott uns gerettet hat, ist es, weil wir verloren waren, zu Fall gebracht waren und es verdienten, dass sein Zorn für immer auf uns ruht. Daher lehrt uns die Gnade, dass wir „die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnend, besonnen und gerecht und gottselig leben“ (Tit 2,12), d. h. auf uns selbst aufpassen, redlich in unseren Wegen, die reine Gottesfurcht offenbaren, dessen Geheimnis der Herr Jesus ist und auf „die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken“ warten (Tit 2,13.14). Diese Dinge sollte Titus reden und ermahnen und überführen mit allem Nachdruck. Und um dies alles zu bekräftigen, fügt Paulus an: „Lass niemand dich verachten!“ (Tit 2,15).