Behandelter Abschnitt Ruth 3,16-18
Ruth kehrt zu Noomi zurück mit dem eindeutigen Versprechen des Boas, alles zu tun, was ihr Herz begehrt, sollte es kein Hindernis geben. Dieses mögliche Hindernis ist, wie wir gleich sehen werden, ein näherer Verwandter. Aber selbst während der Zeit des Wartens auf das Ergebnis wird sie von Boas reichlich versorgt.
Was für ein Kontrast sind die sechs Messlöffel, die in ihren Schleier gegossen werden, zu dem Epha Gerste, das sie bei der mühsamen Nachlese gesammelt hat. Er würde ihr nicht erlauben, leer zu ihrer Schwiegermutter zu gehen, und das war an sich schon ein Unterpfand für weitere Freigebigkeit, die kommen würde, ja, dass er selbst der Herr von allem war. So bewirtete Joseph seine Brüder und schickte sie mit vollen Lasten zurück, bevor die Vereinigung mit seiner Familie vollzogen war. Und so sorgt der Herr in seiner Gnade für diejenigen, die die Fülle des Segens, die ihnen zusteht, noch nicht kennen.
Noomi begegnet ihrer zurückkehrenden Schwiegertochter nicht mit ihrer früheren Frage: „Wo hast du heute gesammelt?“, sondern: „Wer bist du, meine Tochter?“ Es war nicht eine Frage des Nutzens, sondern der Beziehung. Es heißt nicht: Was hast du?, sondern: Wer bist du? Denn die Braut wird mit dem Namen des Bräutigams angesprochen. „Dieser wird sagen: Ich bin des Herrn; und der wird den Namen Jakobs ausrufen; und jener wird mit seiner Hand schreiben: Ich bin des Herrn, und wird den Namen Israels ehrend nennen.“ Das sind die passenden Worte, um die veränderten Verhältnisse einer, die noch vor kurzem Ruth, die Moabiterin, hieß, zu beschreiben.
Aber, wie wir gesehen haben, muss es noch eine kurze Verzögerung geben. Sie ist in der Tat kurz, denn wie Noomi erklärt: „Der Mann wird nicht ruhen, bis er die Sache heute beendet hat.“ Ruth kann es sich leisten, „still zu sitzen“ und zu warten, denn alles liegt nun in den Händen von Boas selbst.
Was für einen Einblick geben diese Worte in die unermüdliche Liebe unseres Herrn sowohl für seine Gemeinde als auch für Israel. Er hat nicht geruht, bis Er die Erlösung vollbracht hatte, und jetzt wird Seine Liebe nicht ruhen, bis alles vollendet ist. Welche Kraft verleiht das dem Ausdruck „das Ausharren des Christus“. Wie sehr sehnt Er sich danach, Sein Volk bei sich zu haben. „Deine Liebe hätte nicht ihre Ruhe wenn deine Erlösten nicht mit dir gesegnet wären.“
Er wartet jetzt, Er sehnt sich und wartet auf die festgesetzte Zeit. Wie ist es mit uns? Können wir sagen: „Herr, bleibe nicht, sondern komme!“?