Herrlichkeiten Christi behandelt im Abschnitt Heb 9,24-28
„Denn Christus ist nicht eingegangen in das mit Händen gemachte Heiligtum, ein Gegenbild des wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen; auch nicht, damit er sich selbst oftmals opferte, wie der Hohepriester alljährlich in das Heiligtum hineingeht mit fremdem Blut; sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an. Jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer. Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung“ (Heb 9,24-28).
Er ist in das Heiligtum eingetreten. Die Stiftshütte in der Wüste spricht in vorbildhafter Weise von Ihm, aber die Wirklichkeit ist besser ist als der Schatten. Er ist in den Himmel selbst eingegangen. Er hat die ewige Erlösung gefunden. Dort, vor Gott, ist er der Zeuge dafür. Der Hohepriester ging einmal im Jahr in das irdische Heiligtum ein, mit dem Blut eines Opfers, das die Sünde nicht wegnehmen konnte. Christus ist durch sein eigenes Blut in den Himmel selbst eingegangen. Er ist nicht durch sein göttliches Recht in den Himmel eingegangen, auch nicht aufgrund der Tatsache, dass er ein vollkommen gerechter Mensch war – er ist nicht nur als der Eine des sechzehnten Psalms eingegangen.
Im fünfzehnten Psalm wird die Frage gestellt: „Ein Psalm von David.
Herr, wer wird in deinem Zelt weilen? Wer wird auf deinem heiligen Berg wohnen?
Der in Lauterkeit wandelt und Gerechtigkeit wirkt und Wahrheit redet von Herzen“ (Ps 15,1.2).
Der sechzehnte Psalm beschreibt diesen Vollkommenen, den Mann des Glaubens und das vollkommene Beispiel dafür; aber man findet Ihn am Ende des sechzehnten Psalms nicht in den Himmel eingehen, obwohl Er sagt: „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar“ (Ps 16,11).
Man muss über den sechzehnten Psalm hinausgehen, um Ihn in den Himmel eingehen zu sehen. Gehen Sie weiter bis zum zweiundzwanzigsten und dort sehen Sie einen, der von Gott verlassen ist. Zuerst muss Er Sein kostbares Blut vergießen, und dann verkündet Er in der Auferstehung Seinen Brüdern den Namen Gottes: „Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben.
Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, lobt ihn; alle Nachkommen Jakobs, verherrlicht ihn, und scheut euch vor ihm, alle Nachkommen Israels!
Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Elenden, noch sein Angesicht vor ihm verborgen; und als er zu ihm schrie, hörte er.
Von dir kommt mein Lobgesang in der großen Versammlung; bezahlen will ich meine Gelübde vor denen, die ihn fürchten.
Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden den Herrn loben, die ihn suchen; euer Herz lebe ewig“ (Ps 22,23-27).
Dann gehen Sie weiter zum vierundzwanzigsten Psalm „Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ewige Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe!“ (Ps 24,7).
Wo immer Er eintritt, sind die Tore weit geöffnet, um den König der Herrlichkeit zu empfangen, sei es Seine irdische Stadt oder das himmlische Jerusalem, von dem das irdische Jerusalem ein Symbol war. Er geht durch sein eigenes Blut in die Herrlichkeit ein, und der Empfang, der Ihm dort als Königder Herrlichkeit zuteil wird, beruht darauf, dass Er eine ewige Erlösung vollbracht hat, dass Er Gott verherrlicht hat.
Wenn die Erlösung ewig ist, ist auch das Erbe, das durch diese Erlösung erworben wurde, ewig. Unsere Erlösung, unsere Segnungen, die guten Dinge, die wir haben, der Friede, die Freude, die Erkenntnis Gottes, die Gewissheit der Errettung, der Platz der Sohnschaft, alles hat den Stempel der Ewigkeit darauf. Wenn Sie sich die Macht, die Herrlichkeit oder das Vergnügen der Welt ansehen, können Sie sagen: Sie sind nur für eine Zeit.
Die Sünde hat ihre Freuden und Reize, aber sie sind vergänglich, und bald müssen die Menschen mit dem Dichter sagen: Mein Leben ist im dürren und gelben Blatt. Die melancholischen Tage sind gekommen, und man erkennt, dass die Süße des Lebens verschwunden ist, und nur die Asche und Bitterkeit zurückbleibt. Aber oh, wie gegensätzlich zu all dem sind die Segnungen, die uns gehören – die bleiben. Eure Freude kann niemand von euch nehmen. Wenn alles zu verblassen beginnt, wenn der äußere Leib zu bröckeln beginnt, ist es nicht so, dass das Herz erkaltet oder wir das Gefühl haben, dass die dunklen Tage gekommen sind, sondern es ist vielmehr der helle Schein des Lichtes, das immer mehr bis zum vollkommenen Tag aufleuchtet.
Im Heiligtum erscheint er in der Gegenwart Gottes für uns. Ich schaue zurück auf all meine Sünden mit all ihrer Schwärze und Schande, und was sehe ich über diese Vergangenheit? Dass Christus hier erschienen ist, um die Sünde durch das Opfer seiner selbst zu tilgen; und die Vergangenheit ist durch sein vollkommenes Werk ganz erledigt worden. Hier sind wir mit Schwachheit und Prüfung und Gebrechen umgeben; aber wir können aufschauen, wo Er ist, in der Gegenwart Gottes, dort für uns erscheinend, immer lebendig, um für uns Fürsprache zu halten. Als unser Hohepriester trägt er unsere Namen auf seinem Schoß und auf seinen starken Schultern. Wie wir singen:
Dessen Liebe so groß ist wie seine Kraft und kennt weder Maß noch Ende.