Behandelter Abschnitt Hld 8,6-7
Der aus dem Tode zum Leben geführte Überrest, die Braut des Messias in Seinem salomonischen Charakter, wünscht nun wie ein Siegelring an Sein Herz gelegt zu werden, entsprechend einer Liebe, die alle Erkenntnis übersteigt. „Lege mich wie einen Siegelring an dein Herz, wie einen Siegelring an deinen Arm! Denn die Liebe ist gewaltsam wie der Tod, hart wie der Scheol ihr Eifer; ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Jahs. Große Wasser vermögen nicht die Liebe auszulöschen, und Ströme überfluten sie nicht. Wenn ein Mann allen Reichtum seines Hauses für die Liebe geben wollte, man würde ihn nur verachten“ (Hld 8,6.7; vergl. auch Seite 60 ff unserer Betrachtungen).
Wo sollen wir eine Liebe finden gleich dieser? Sie ist nur in dem Herzen Jesu. Was ist so gewaltsam wie der Tod? was so hart wie der Scheol? was so schonungslos wie Feuergluten? Mit der Liebe ist nichts zu vergleichen. Würde ein reicher Mann auch all sein Hab und Gut für die Liebe bieten, er würde nur verachtet werden. Was sind alle Reichtümer und Schätze im Vergleich mit der Liebe! Große Wasser vermögen sie nicht auszulöschen, Ströme können sie nicht überfluten. Als die Liebe und der Tod in furchtbarem Kampf auf dem Kreuz einander begegneten, triumphierte die Liebe, und der Tod wurde für immer zunichte gemacht.
Der „Siegelring“ an dem „Herzen“ und dem „Arm“ des Geliebten erinnert vielleicht an das Brustschild und die Schulterstücke, wie sie von dem Hohenpriester getragen wurden. Die Namen der zwölf Stämme wurden „in Siegelstecherei“ in kostbare Steine eingegraben und auf dem Herzen (dem Bild der Liebe) und auf den Schultern (dem Bild der Kraft) des Hohenpriesters vor Jehova gebracht. So wird auch die glückliche Braut binnen kurzem wie ein Siegelring an das liebende Herz und den starken Arm ihres hochgelobten Herrn gelegt sein, ihres großen Hohenpriesters nach der Ordnung Melchisedeks.