Einleitung
Nun wird David schwach im Glauben. Auf einen großen Glaubenssieg (Kap. 26) folgt oft eine große Niederlage (vgl. Elia in 1. Könige 19).
David ist ein Mensch mit allen Fehlern, doch er befindet sich in der Schule Gottes. Es ist Gottes Weg mit David, dass er durch die Leidensschule unter Saul gehen muss. Hier gibt er im Unglauben auf.
David hat nichts aus dem Aufenthalt bei Achis in 1. Samuel 21 gelernt. Dieses Mal hat er keinen Psalm gedichtet.
David geht zu einem Volk, das den Götzen dient.
David verstrickt sich immer mehr in ein Netz der Lügen.
Einteilung
David zieht mit seinen Männern zum Philisterkönig Achis nach Gat (V. 1‒4)
David erbittet sich einen Ort und bekommt Ziklag (V. 5‒7)
David macht von dort aus Eroberungen bei verschiedenen Volksstämmen (V. 8‒12)
Vers 1
Und David sprach in seinem Herzen: Nun werde ich eines Tages durch die Hand Sauls umkommen; mir ist nichts besser, als dass ich schnell in das Land der Philister entkomme, und Saul wird von mir ablassen, mich weiterhin im ganzen Gebiet Israels zu suchen; und ich werde aus seiner Hand entkommen: David spricht zu sich selbst. Wie lange hat er warten müssen! Er hat keinen Mut mehr. Er wird schwach im Glauben. Er geht zu den Feinden des Volkes Gottes, zu den Philistern, die den Götzen dienten. Wie schade ist es, dass David nicht ausgeharrt hat. Wie schwer ist es, in schwierigen Umständen Geduld zu lernen. Wir lesen nicht, dass David den Herrn befragte.
Oft folgt auf einen großen Sieg eine große Niederlage. Offensichtlich hatte David sich einen Teil seines Gelingens selbst zugeschrieben, als er sagte: „Und der Herr wird einem jeden seine Gerechtigkeit und seine Treue vergelten“ (26,23). Die Trennung zwischen Seele und Geist ist nur ein sehr feiner Grad (Heb 4,12). Elia ist ein weiteres Beispiel für einen Glaubensmann, der heute einen großen Sieg erringt und morgen völlig darniederliegt.
David geht sehr listig vor (vgl. 1Sam 23,22).