Behandelter Abschnitt 1Sam 27,14
Verse 1–4 | In das Land der Philister
1 Und David sprach in seinem Herzen: Nun werde ich eines Tages durch die Hand Sauls umkommen; mir ist nichts besser, als dass ich schnell in das Land der Philister entkomme, und Saul wird von mir ablassen, mich weiterhin im ganzen Gebiet Israels zu suchen; und ich werde aus seiner Hand entkommen. 2 Und David machte sich auf und ging zu Achis, dem Sohn Maoks, dem König von Gat, hinüber, er und 600 Mann, die bei ihm waren. 3 Und David blieb bei Achis, in Gat, er und seine Männer, jeder mit seinem Haus: David und seine beiden Frauen, Achinoam, die Jisreelitin, und Abigail, die Frau Nabals, die Karmelitin. 4 Und es wurde Saul berichtet, dass David nach Gat geflohen wäre; und er suchte ihn fortan nicht mehr.
In diesem Kapitel tut David das, was er im vorigen Kapitel als Ziel der Menschen genannt hat, die ihn jagen: Er nimmt seine Zuflucht zu „ande ren Göttern“ (1Sam 26,19b). In Vers 1 steht seine Motivation. Es ist keine Überlegung mit dem HERRN, sondern mit sich selbst. Er spricht „in sei nem Herzen“, dass er zu seiner Sicherheit seine Zuflucht zu den Philistern nehmen muss, denn dort wird Saul ihn sicher nicht nachjagen.
Die Überlegungen des menschlichen Herzens führen zu einem verkehrten Weg. Er hat sich immer aus der Hand Sauls zu halten wissen, aber dieses „Glück“ ist einmal zu Ende. So wird argumentiert, wenn nicht mehr Gott im Vordergrund steht, sondern der Mensch. Wer kennt das nicht? Auch Abraham und Elia haben so argumentiert und sind einen eigenen Weg ge gangen. Der Unglaube sieht auf die aktuellen Umstände voller Gefahren, während nicht an Gottes Rettungen in der Vergangenheit gedacht wird. Dazu kommen wir, wenn wir denken, dass wir einen konstanten Druck nicht länger aushalten können und kurz davor stehen, zusammenzubre chen.
David lässt den Worten Taten folgen und geht zu Achis. Es ist das zweite Mal, dass er dorthin flüchtet. Das erste Mal ist er nur kurz dort gewe sen, denn als er sich entdeckt fühlt, bekommt er auch dort Angst. Er hat sich wie ein Wahnsinniger verhalten und wurde von Achis weggeschickt (1Sam 21,11-16). Jetzt geht er wieder dorthin. Es wird Achis im Lauf der Zeit deutlich geworden sein, dass David der Erzfeind Sauls ist. Er lässt David bei sich wohnen.
Als Saul hört, dass David nach Gat geflohen ist und dort auch unterge kommen ist, lässt er David in Ruhe. Es scheint, dass Davids Plan gelingt. Die Probleme sind vorbei. Das ist jedoch nur Schein. Er verstrickt sich im mer mehr in den Netzen von Achis. David muss diese Erfahrung machen, damit er lernt, dass sein Königreich die Gnade als Basis haben soll.