Behandelter Abschnitt 1Sam 9,1-2
Einleitung
Dieses Kapitel zeigt uns, wie Gott alles leitet, damit das Volk den König bekommt, den es haben will, nämlich wie alle anderen Nationen. Danach führt er seinen König (David) ein.
„Ich gab dir einen König in meinem Zorn und nahm ihn weg in meinem Grimm“ (Hos 13,11).
Trotzdem lässt Gott sein Volk nicht allein – Er zieht sich nicht zurück –, wenn es auch die Früchte ernten muss. Er hilft ihnen auf die denkbar beste Weise. Gott tut, das, weil Er ein höheres Ziel hat.
Saul hat die denkbar besten Voraussetzungen zu einem König, hervorragende menschliche Eigenschaften (vgl. ihn mit Saulus im Neuen Testament). Doch das sind alles keine geistlichen Qualitäten.
Gott gibt Saul eine Reihe Zeichen; würde er sie verstehen? Gott lässt sich nicht unbezeugt (vgl. Apg 14,17; Röm 1,19-20). Judas konnte ebenfalls an vielen Einzelheiten erkennen, wer der Herr war. Es gibt weder für Saul noch für Judas eine Entschuldigung; keiner von beiden war für das Verderben bestimmt. Saul war nicht von vornherein zum Untergang bestimmt. Er wird erst in den Kapiteln 13 und 14 verworfen.
Samuel ist in diesem Kapitel ein schönes Beispiel für Gehorsam (vgl. Jona).
Eine gute Einleitung zu diesem Kapitel findet sich in Keil/Delitzsch zu Kapitel 8.
Einteilung
Saul sucht die Eselinnen seines Vaters (V. 1‒5)
Saul und sein Knabe suchen den Mann Gottes (V. 6‒13)
Samuel kommt ihnen entgegen und lädt Saul zum Essen ein (V. 14‒24)
Samuel lässt Saul das Wort Gottes hören (V. 25‒27)
Verse 1.2
Und es war ein Mann von Benjamin, sein Name war Kis, der Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bekoraths, des Sohnes Aphiachs, des Sohnes eines Benjaminiters, ein vermögender Mann. 2 Und er hatte einen Sohn, sein Name war Saul, jung und schön, und kein Mann von den Kindern Israel war schöner als er; von seiner Schulter an aufwärts überragte er alles Volk: Ein eindrucksvoller König, jedenfalls was das Äußere betrifft. Der schönste Mann in Israel. Das entspricht genau den Erwartungen eines fleischlichen Volkes. Das Volk will etwas sehen. Er hat menschlich gesehen die besten Voraussetzungen zum König. Und was bedeutet das für uns? Was bedeuten uns irdische Vorteile von Dienern des Herrn?