Und es geschah: Von dem Tag an, da die Lade in Kirjat-Jearim blieb, verging eine lange Zeit, und es wurden zwanzig Jahre. Und das ganze Haus Israel wehklagte dem Herrn nach: Dort blieb die Lade 20 Jahre.4 Gott nennt diese 20 Jahre eine lange Zeit: Abweichen vom Herrn, Bedrückung durch die Philister. Die Lade war zwar nach Israel zurückgebracht, doch das Volk war noch nicht zum Herrn zurückgekehrt. Es dauerte danach noch 20 Jahre, bis das Volk Israel seine Sünde bekannte.
War es ein Fehler, dass die Lade nicht nach Silo (oder Nob oder Gibeon) gebracht wurde? War so wenig Interesse an der Lade unter dem Volk? War David möglicherweise der Einzige, der daran dachte, die Lade dort wegzuholen (Ps 132)? Solange konnte das Volk nicht den großen Versöhnungstag feiern. Samuel muss gewusst haben, dass es nicht an der Zeit war, die Lade zur Stifthütte zu bringen, wo sie auch war. Gott hatte dafür seinen König vorgesehen.
Eine lange Zeit: offensichtlich nicht für das Volk, doch für Gott. Siehe dazu H. L. Heijkoop, Aus dem Wort der Wahrheit, Band 3, Eine lange Zeit, S. 58–71.
Wehklagten dem Herrn nach: 1) weinte, klagen, beweine; 1a) (Qal) zu jammern, zu klagen, schreien; 1b) (Niphal) trauernd nachgehen.
Damit beginnt alles. Es ist gleichsam so, als würde das Volk einer Person so lange nachgehen, bis sie sich erweichen lässt. Die Antwort ist Vers 3. Wie hat Israel im Buch Josua einen Feind nach dem anderen besiegt, und hier sind sie nicht in der Lage, auch nur einen einzigen – auf ihrem Gebiet – zu besiegen.
4 Sie blieb noch längere Zeit dort, und zwar bis David sie im 8. Jahr (?) seiner Regierung holte (2Sam 6). Siehe in diesem Zusammenhang Ps 132,6.↩︎