Behandelter Abschnitt Ri 17,1-2
Einleitung
Einteilung der Kapitel 17–21
Die Kapitel 17–21 sind ein Anhang aus der Anfangszeit der Geschichte der Richter. Es sind zwei unterschiedliche Geschichten: In der ersten Geschichte (Kap. 17 und 18) geht es um Sünde gegen Gott (1. Gesetzestafel). In der zweiten Geschichte (Kap. 19–21) geht es um Sünde gegenüber dem Nächsten (2. Gesetzestafel).
Zeit der Ereignisse
Die hier beschriebenen Ereignisse haben vor Kapitel 3 stattgefunden. Hinweise für die frühe Datierung sind:
Der Levit war ein Enkel Moses (18,30) – die dritte Generation!
Pinehas war ein Enkel Aarons (20,28) – ebenfalls die dritte Generation!
Die Daniter suchten ein neues Erbteil (18; vgl. Ri 1,34; Jos 19,47). Sie haben das ihnen von Gott zugeteilte Erbteil nie wirklich in Besitz genommen, sondern sich ein anderes Erbteil gesucht.
Warum stehen diese Ereignisse am Ende des Buches Richter?
Diese Ereignisse sind hier erwähnt, weil sie die Beschreibung im Buch der Richter unterbrochen hätten. Die schlechten moralischen Zustände gehen bis zum Anfang zurück. Sie haben sich nicht verändert. So ist Laodizea auch nichts Neues, es gab die Ereignisse schon am Anfang der Kirchengeschichte; sie haben während der ganzen Zeit der Christenheit bestanden, doch am Ende reifen sie völlig aus. Die gesamte Geschichte im Buch der Richter wird durch diese bösen Zustände charakterisiert. Darum wirft Gott am Ende noch einmal helles Licht darauf.
Übergang zum ersten Buch Samuel
Zugleich sind diese Kapitel der Übergang zum Buch Samuel, wo Gott sich zuerst einen treuen Propheten und dann einen treuen König erweckte (das Buch Ruth ist ebenfalls ein Anhang). – Je schlimmer das Böse wird, umso mehr entsteht das Verlangen, dass endlich ein König kommen möge, der den bösen Zuständen ein Ende bereitet. Doch bevor der Herr Jesus – der wahre David – als König erscheint, kommt vorher ein anderer König: Saul (= der Antichrist). Wir warten heutzutage nicht nur auf die Entrückung, sondern wir warten auch darauf, dass Christus erscheint und das Böse niederwirft (2Tim 4,8).
Jeder tat, was recht war in seinen eigenen Augen – es war kein König in Israel (viermal in diesen Kapiteln):
Eigenwillige Religion – äußerlich für den Herrn (17,6)
Sie suchten sich selbst ihr Erbteil aus (18,1)
Grobes unsittliches Verhalten (19,1)
Beschämender Töchterraub (21,23)
Tun wir das, was recht ist in den Augen des Herrn Jesus? Oder orientieren wir uns an allen anderen?
Einteilung
Michas Götzenbild und sein Priestersohn (V. 1‒6)
Der junge Levit aus Bethlehem Juda (V. 7‒13)
Verse 1.2
Und es war ein Mann vom Gebirge Ephraim, sein Name war Micha. 2 Und er sprach zu seiner Mutter: Die 1100 Sekel Silber, die dir genommen worden sind und worüber du einen Fluch getan hast und auch vor meinen Ohren geredet hast – siehe, das Silber ist bei mir; ich habe es genommen. Da sprach seine Mutter: Gesegnet sei mein Sohn von dem Herrn: Die Geschichte beginnt mit einer fluchenden oder beschwörenden Mutter (3Mo 5,1). Sie hat jeden im Haus beschworen, ihr zu sagen, wo das Geld geblieben war. Ihr Sohn bekam es mit der Angst zu tun und bekannte, dass er das Geld gestohlen hatte. Die Mutter segnete ihren Sohn, weil er den Diebstahl zugegeben hatte. Sie hat ihn dafür nicht zur Rechenschaft gezogen.
Micha: Wer ist wie Jahwe?