Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben, und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur der, der ihn empfängt: Das verborgene Manna ist Brot vom Himmel: Das Manna ist der Sohn Gottes, der als Mensch auf die Erde gekommen ist. Das Manna wurde in dem Gomer vor dem Herrn in der Bundeslade zur Aufbewahrung niedergelegt. Christus ist die Speise, die die Gläubigen in den persönlichen Erfahrungen der Wüste genießen, wenn ihr Auge auf den verherrlichten Herrn gerichtet ist. Für sie ist die Welt eine Wüste. Nicht die Götzenopfer sind die wirkliche Speise der Gläubigen, sondern das Manna. Viele haben in der Zeit von Pergamus ein abgeschiedenes Leben der Frömmigkeit geführt.
Und ich werde ihm einen weißen Stein geben: Früher bedeutete ein weißer Stein einen Freispruch. Mögen wir so auf Christus blicken. Hier bedeutet der Stein auch die Wertschätzung Christi für den Gläubigen. Wer die Welt nicht erwählt, den erwählt der Herr.
Der weiße Stein war ein Zeichen der völligen Freisprechung. Mögen wir so auf Christus blicken. Und möge Gott uns seine eigene Freude an seinem Sohn schmecken lassen, wie Er hier auf der Erde in seiner ausgestoßenen Stellung war! Damit verbunden ist der weiße Stein, das Teil derer, die Christus treu sind, in einem Zustand wie dem von Pergamus, als die Versammlung und die Welt sich gemeinsam erfreuten (W. Kelly).
In dem Manna sehen wir die Wertschätzung, die der Gläubige für Christus hat, und in dem weißen Stein die Wertschätzung, die Christus für den Gläubigen hat (FWG).
Einen neuen Namen geschrieben: Der neue Name weist auf die persönliche Beziehung Christi zu dem Überwinder hin, die in schweren Zeiten erworben wurde. Gott sagte zu Mose: „und ich kenne dich mit Namen“ (2Mo 33,17).
Die beiden Versammlungen Ephesus und Pergamus haben keine Buße getan und sind nicht zurückgekehrt. Daher ist auch für die Folgezeit des christlichen Zeugnisses kennzeichnend:
das Verlassen der ersten Liebe,
judaisierende Lehren
der Verlust der Kenntnis himmlischen Berufung
4. Das Sendschreiben an Thyatira
Einleitung
In Pergamus stand die Kirche unter dem Schutz und der Herrschaft der Welt, in Thyatira herrschte die Kirche über die Welt. Nachdem das Weströmische Reich zerfallen war, dauerte der Kampf um die Vorherrschaft zwischen dem Papst und den deutschen Kaisern an. Im 12. Jahrhundert erlangte Papst Innozenz III (1198–1216). Gewalt über ganz Europa. Kein Herrscher konnte etwas ohne die Zustimmung des Papstes tun.
Zu Thyatira gehören auch die Ostkirchen (griech.-orthodox usw.).
Einteilung
Der Herr als der Sohn Gottes – Augen wie eine Feuerflamme, Füße wie glänzendes Kupfer (V. 18).
Anerkennung der guten Dinge: Werke, Liebe, Glaube, Dienst und Ausharren (V. 19).
Thyatira duldet die heidnische, götzendienerische Frau Isebel, die sich eine Prophetin nennt; sie verführt die treuen Knechte Gottes, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen (V. 20).
Aufforderung zur Buße (V. 21).
Sonst folgt Gericht: Krankheit, Bedrängnis für die Ehebrecher, Töten der Kinder und gerechte Bestrafung entsprechend den Werken Isebels (V. 22.23).
Ein Überrest wird verschont; die Gläubigen sollen das, was sie haben, bis zum Kommen des Herrn festhalten; erste Erwähnung des Kommens des Herrn in den Sendschreiben (V. 24.25).
Verheißung für den Überwinder (V. 26–28).
Aufforderung zu hören (V. 29).