Johannes den sieben Versammlungen, die in Asien sind: Gnade euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind: Wir haben in diesen Versen eine Beschreibung Gottes; allerdings nicht als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Es ist Gott, dann der Geist in seiner Allmacht und Christus in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Das ist einmalig im Wort Gottes, dass mehrere Versammlungen so angesprochen werden, abgesehen vom Galaterbrief, wo es um die Gläubigen in Galatien ging. Und doch ist die Sieben wie so vieles in diesem Buch symbolisch. Die sieben Versammlungen stehen hier wie in Kapitel 2 und 3 repräsentativ für das ganze Zeugnis Gottes auf der Erde. Eigentlich richtet sich die Botschaft an die Engel der sieben Versammlungen.
In Asien: Kleinasien mit den sieben Versammlungen befindet sich heute in der Westtürkei. Es ist das Kleinasien, von dem Paulus in 2. Timotheus 1,15 schreibt, dass alle, die in Asien waren, ihn verlassen hatten. Die Offenbarung ist etwa 30 Jahre später geschrieben. Wie viel mehr hatte sich inzwischen der Verfall durchgesetzt. Es sind nicht alle Versammlungen in Asien, denn Kolossä fehlt beispielsweise.
Gnade und Friede: der griechische Gruß (eijrhvnh) und der hebräische Gruß (schalom). Nicht von dem Gott und Vater, sondern von Gott als der ewig Existierende. Das verknüpft sein gegenwärtiges Sein sowohl mit der Zukunft als auch mit der Vergangenheit. In Kapitel 4,8 ist die Reihenfolge anders.
Der da ist: eig. der Seiende. In 2. Mose 3,14 steht in der Septuaginta: „Ich bin der Seiende“. In 2. Mose 6,2 nennt Gott sich „Jahwe“ (der ewige Seiende). „Der ist“ ist so der Name Jahwes, der Gott seines Volkes Israel oder, weiter gefasst: der Gott, der zu Menschen in Beziehung tritt. Dieser Name ist eigentlich eine Umschreibung des alttestamentlichen Namens Jahwe. Das gilt auch die „der da kommt“ und „der da war“.
Der da war: Er ist also Jahwe, der Herr, wie Er sich auch früher offenbart hat als Elohim und El Schaddai.
Der da kommt: oder „der Kommende“. So wird Er sich in den Gerichten offenbaren, letztlich aber, um die Erde zu reinigen und passend zu machen für das Friedensreich. Er kommt aber auch zu seinen Knechten, Er kommt ihnen entgegen.
Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit (Heb 13,8). So können wir auch den Herrn auf dreierlei Weise betrachten:
wie Er sich in der Vergangenheit offenbart hat, Mensch wurde, hier auf der Erde lebte und starb.
wie Er jetzt als der Auferstandene zur Rechten Gottes ist als verherrlichter Mensch, Haupt der Versammlung und unser Hoherpriester
wie Er in Zukunft wiederkommen wird als die Hoffnung unserer Herzen
So finden wir Ihn auch als den (1) guten Hirten, den (2) großen Hirten und (3) den Erzhirten (vgl. Ps 22; 23; 24).
Und von den sieben Geistern: der Heilige Geist nicht als Person, sondern als der Geist in seinem vielfachen Wirken in den Gerichten: Die Gesamtheit seines Wirkens in Beziehung zu den Regierungswegen Gottes hier auf der Erde. Obwohl dieses Wirken sehr mannigfaltig ist, ist es doch einheitlich (vgl. Jes 11,2).
Die vor seinem Thron sind: Bild der Regierung Gottes. Das Wort Thron kommt 47 x in der Offenbarung vor.