Ergänzungen zu den Johannesbriefen sind in einem separaten Artikel abgelegt (Link).
Einleitung
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Johannes nennt seinen Namen nicht. Er tut das nie in seinen Schriften, außer im Buch der Offenbarung. Der zweite und dritte Brief sind, was den Inhalt betrifft, Anhänge zum ersten Brief.
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Der zweite Brief ist der einzige Brief, der an eine Frau gerichtet ist.
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Der erste Brief enthält vor allem Lehre, der zweite und der dritte zeigen, wie die Lehre auf gottgemäße Weise in die Praxis umgesetzt wird.
Einteilung
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Der Gruß des Briefes – der Nachdruck liegt auf der Wahrheit (V. 1–3)
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Das eigentliches Anliegen des Briefes (V. 4–13)
Vers 1
Der Älteste der auserwählten Frau {w. Herrin} und ihren Kindern, die ich liebe in der Wahrheit; und nicht ich allein, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben: Johannes hat diesen Brief etwa 95 geschrieben.
Der Älteste [presbuvteroς]: Ältester kann auch bedeuten: Älterer, älter.
Der auserwählten Frau [ejklekth` kuriva]: Dies ist ein persönlicher Brief, der an eine gottesfürchtige Frau (Witwe?) mit ihren Kindern geschrieben ist. Johannes spricht sie als auserwählt an. Er erinnert sie an ihre Auserwählung (vgl. Eph 1,4) und somit an die Gnade und Wertschätzung Gottes für sie. Sie war eine Herrin, die Untergebene hatte.
Und ihren Kindern: Sie hatte gläubige Kinder. Das ist ein hohes Vorrecht, wenn Glieder der irdischen Familie zugleich Kinder Gottes sind. Dort kann eine himmlische Atmosphäre entstehen.
Die ich liebe in Wahrheit: Wahrhaftige Liebe ist in Übereinstimmung mit der offenbarten Wahrheit: Gott ist Licht und Gott ist Liebe (1Joh 1,5; 4,8.16). Die Wahrheit gibt der Liebe ihren Charakter (Ursprung). Diese Liebe haben sowohl der Apostel als auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, also alle Kinder Gottes. Wer die Wahrheit erkannt hat, bleibt auch in ihr (angesichts aller aufkommenden Irrtümer). Es ist eine göttliche und damit durch und durch reine Liebe, Liebe innerhalb der Familie Gottes. Liebe ohne Wahrheit ist weder echte Liebe noch echte Wahrheit.