Sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe: Von Gottes Seite aus ist die Liebe mit uns vollendet worden: Gott liebt uns mit einer unendlichen Liebe, die nicht mehr gesteigert werden kann, sonst wäre sie ja nicht unendlich. Auf unserer Seite kann es sein, dass wir noch nicht in der Liebe vollendet sind. Wir mögen wohl glauben, dass Gott uns liebt. Doch wenn wir uns dieser Liebe nicht bewusst sind, wenn wir sie nicht wirklich genießen, kann auch Furcht noch in unseren Herzen Raum finden.
Pein [kovlasiς]: Züchtigung, Strafe. Wenn ich nicht in der Liebe Gottes vollendet bin und ein schlechtes Gewissen habe, ist eine Distanz zwischen mir und Gott. Ich empfinde, dass Gott mich strafen oder zumindest züchtigen muss.
Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe: Wie sehr wünschte Johannes, dass die Gläubigen im Genuss der Liebe Gottes ständen und keine Furcht mehr hätten. Doch leider sieht unsere Praxis häufig anders aus.