Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm: Wer Jesus als Sohn Gottes bekennt, hat auch die Liebe Gottes erkannt, in der Gott Jesus gesandt und am Kreuz als Opfer gegeben hat.
Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt: vgl. V. 8. Gott liebt nicht nur, Er ist Liebe (4,8). Das Verhältnis zu Gott ist ein Verhältnis der Liebe. Die Liebe ist seine Natur. Und da Gott unendlich ist, ist auch seine Liebe unendlich.
Wer in der Liebe bleibt: Im Genuss der Liebe, in der Freude an der Liebe. Beseitigen aller Hindernisse, die uns am Genuss der Liebe hindern = Entfernen von Sünde.
Bleibt in Gott und Gott in ihm: Hier geht es zuerst einmal um das grundsätzliche Bleiben in der Liebe, was nur der kann, der Gott kennt. Wir machen die Anwendung auf die Praxis (Jud 20.21). Hiermit werden die Verse 12.13.15 bestätigt; allerdings die persönliche Seite. Der Apostels Paulus nennt das „in Christus“ (siehe Epheser 1) oder im Kolosserbrief „Christus in uns“. Wir sind in Christus, damit Christus in uns sein kann.
Der Unterschied zwischen Johannes und Paulus ist dieser: Bei Paulus geht es um unsere Stellung und unseren Zustand; bei Johannes geht es mehr um das Leben und die neue Natur.
Bleibt in Gott: Bezieht sich manchmal auf Christus und manchmal auf Gott. In 2,6.28 und 3,6 bezieht es sich auf Christus; in 3,24; 4,13.15.16 auf Gott und in 2,24 auf das Bleiben „in dem Sohn und in dem Vater“. Kapitel 2,27 ist nicht eindeutig. Dabei ist der Sohn eins mit dem Vater: Wir können nicht im Sohn sein, ohne in Gott zu sein, und umgekehrt. Deshalb wird der Sohn in Kapitel 2,24 zuerst genannt.
Und Gott in ihm: Bleibe ich in Ihm, bleibt Er in mir. Im Kolosserbrief werden wir als der Leib Christi gesehen, und Er soll in uns offenbart werden. Hier sind wir die Kinder Gottes, die seine Familie bilden und Ihm das Leben und die Natur verdanken, deshalb wird der Vater in uns bleiben und sich uns offenbaren.