Wir sind aus Gott; wer Gott erkennt, hört uns; wer nicht aus Gott ist, hört uns nicht. Hieraus erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums: Das bezieht sich auf die Apostel, die das Wort Gottes gepredigt und schriftlich niedergelegt haben. Sie waren nicht nur aus Gott geboren, sondern auch Apostel, weil Gott das wollte. Sie verkündigten das, was Gott ihnen offenbart hatte.

Wer Gott erkennt, hört uns: erkennen [ginwvskw], eig. die Gott Erkennenden. Gott, seinen Schöpfer, zu kennen, ist das größte Vorrecht eines Geschöpfes. Zugleich kennen sie Ihn als einen liebenden Vater. Kinder Gottes hören gern auf das, was Gott ihnen durch die Apostel sagt. So hat der Herr gesagt: „Meine Schafe hören meine Stimme.“ Die, die aus Gott geboren sind und den Geist Gottes haben, haben auch die Bereitschaft und Fähigkeit, die Worte der Apostel als Wahrheit anzunehmen (1Kor 2,10).

Wer nicht aus Gott ist, kennt uns nicht: Genauso ist das Gegenteil wahr, dass die, die Gott nicht kennen, auch die Worte der Apostel nicht hören (= verwerfen).

Hieraus erkennen wir den Geist der Wahrheit und des Irrtums: Das ist eine Zusammenfassung der ersten sechs Verse dieses Kapitels. Johannes hat Wahrheit und Irrtum dieser beiden „Familien“ einander gegenübergestellt: Der Geist Gottes ist der Geist der Wahrheit und der Geist Satans der Geist des Irrtums und der Lüge.

In Kapitel 2 lag der Nachdruck bei der Liebe auf dem Gehorsam.

1. In Kapitel 3 ist die Liebe die Wirkungsweise des neuen Lebens, das sich in Gerechtigkeit offenbart.

1. In Kapitel 4 ist die Liebe aus Gott, der die Quelle der Liebe ist.

In den Versen 7–19 lassen sich drei Stufen der Liebe unterscheiden:

1. Lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott (V. 7)

1. Wenn Gott uns so geliebt hat, so sind auch wir schuldig einander zu lieben (V. 11)

1. Wir lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat (V. 19)