Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit: Nun beantwortet Johannes die Frage nach dem Wesen der Sünde. Sie ist ihrem tiefsten Wesen nach Gesetzlosigkeit. Das ist Leugnung der Autorität Gottes über das Geschöpf (Heb 10,26-29). Alles, was nicht im Einklang mit der Offenbarung Gottes im Herrn Jesus steht und der Liebe Gottes, ist Sünde. Sündigen ist hier sowohl das Prinzip eines Menschen, nach dem er handelt als auch seine Praxis. Sünde ist charakteristisch für diese Menschen: Sie tun nichts anderes als Sündigen (= der die Sünde Tuende).
Gesetzlosigkeit [ajnomiva]: Nicht die Übertretung des Gesetzes (Röm 2,23.25; 4,15; Gal 3,19; Heb 2,2; 9,15). Sünde ist mehr als fleischliche und weltliche Begierde. Sie ist Eigenwille. Gott außer Acht lassen. Der Gesetzlose (2Thes 2) handelt nach seinem Gutdünken (Dan 11).
Es gibt andere Stellen, die über Sünde sprechen (Röm 14,23; Jak 5,17; 1Joh 4,17). Jeweils eine summarische Zusammenfassung der jeweiligen konkreten Situation. Hier in 1. Johannes 3,4 geht es um eine Definition der Sünde.