Ich schreibe euch, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich habe euch, Jünglinge, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt: Kinder [paidivon]: kleine Kinder. Den Vater erkannt. Das ist von allen Christen wahr (Mt 11,27). Sie haben den Geist der Sohnschaft (Röm 8,15-16), wodurch sie „Abba Vater“ rufen. Den Vater zu kennen ist das Bewusstsein der Sohnschaft. Welch ein Reichtum von Segnungen. Niemand im Alten Testament kannte Gott als Vater. Bevor der Herr Jesus kam, kannte nur Er Gott als seinen Vater. Nun kann das auch von den kleinen Kindern gesagt werden. Was für eine gewaltige Segnung, die der jüngste Gläubige besitzt.
Kinder wissen auch, dass der Vater sie Tag für Tag liebt und sie zu ihrem Nutzen erzieht. Sie sollen ja seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Wenn es wenige Väter und Jünglinge in der Christenheit gibt, ob es viele Kindlein gibt? Wie schnell ging die grundlegende Kenntnis der Vergebung der Sünden bereits verloren.
Nochmal Sündenvergebung: Die Sündenvergebung hat das Verhältnis von uns als Menschen zu Gott ein für allemal geregelt: „auf immerdar [ununterbrochen, eijς toV dihnekeVς] vollkommen gemacht“ (Heb 10,14). Alle Sünden in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Sünde ist keine Frage mehr zwischen uns als Menschen und Gott, sondern als Kinder zum Vater. Da ist Sachwalterschaft erforderlich (1Joh 2,1-2).
Ich habe euch Väter geschrieben, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist: Zu den Vätern werden dieselben Worte gesagt wie vorher. Es ist keine Steigerung möglich. Es ist auch keine Warnung nötig; Ruhe im Sohn (Mt 11,28). Die Erkenntnis des Sohnes, der Mensch geworden ist, ist die höchste Offenbarung Gottes. In Ihm besitzen die Väter alles. Da gibt es keinen Fortschritt. Entweder hat man Ihn erkannt (= kennt Ihn), oder man kennt Ihn nicht. Wer Christus kennt, kennt die Fülle Gottes (vgl. Kol 2,2-3).
Habe euch geschrieben: Damit bezieht sich der Apostel auf Vers 13.
Ich habe euch Jünglinge geschrieben, weil ihr stark seid: Jünglinge sind stark, sie haben geistliche Kraft und Energie. Sie haben den Bösen und damit die Grundsätze der Welt überwunden. Der Böse versucht, uns durch die Grundsätze der Welt zu beherrschen, zu überwinden.
Und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt: Als Erklärung für ihre Stärke wird die Tatsache genannt, dass das Wort Gottes in ihnen blieb. Das Wort ist die Offenbarung Gottes und all seiner Gedanken. Zuerst einmal offenbart das Wort Gott selbst. Dann lernen die Jünglinge Gottes Gerechtigkeit im Handeln mit Christus kennen (Joh 16,8-11), schließlich die völlige Zurechnung der Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben und dann die Heiligkeit, die Gott von den Seinen erwarten kann (Heb 4,12-13). Eine Folge dieser Heiligkeit ist das beständige, schonungslose Bekennen der Sünden. Das Wort Gottes ist es, das die Gemeinschaft mit göttlichen Personen und auch untereinander aufrechterhält. Das Wort Gottes ist auch ihre beständige Nahrung für das neue Leben.
Das Wort Gottes ist als das Schwert des Geistes auch die Waffe der Jünglinge in ihrer Beziehung zur Welt. Durch das Wort hat der Herr, unser Vorbild, den Bösen überwunden (Mt 4; Lk 4). Jünglinge lesen das Wort betend. Das Erforschen allein genügt nicht. Kennen wir unsere Bibel oder nur gewisse Teile davon? Das Wort ist die gesamte Bibel.