Dies eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag: Wir wissen nicht nur das Negative der Verse 3–8, sondern uns ist auch die Langmut Gottes nicht verborgen. Was die Menschen für einen Gegenbeweis halten (V. 4), ist für uns ein Beweis der Langmut Gottes!
Tausend Jahre: Das ist hier nicht etwa eine Umrechnungsformel, sondern eine Aufhebung der Zeit. Die Zeitrechnung ist für den Menschen, nicht für Gott. Der 9. Juni 1979 ist für Gott wie eine Zeit von 1000 Jahren, genauso wie 1000 Jahre, von 985–1985 für Gott ein Tag ist (Ps 90,4). Gott rechnet anders als wir! Was wir für eine lange Zeit halten, ist für Gott eine kurze Zeit, und umgekehrt. Jemand hat einmal einen Vergleich gezogen, wie lange die Ewigkeit ist: Alle 1000 Jahre kommt ein kleines Vöglein und wetzt seinen Schnabel an einem großen Berg. Wenn der Berg auf diese Weise abgewetzt ist, ist eine Sekunde der Ewigkeit vorbei. Für Gott ist die gesamte Zeit kairovς (der Zeitpunkt), für uns crovnoς (chronos, Zeitraum, Chronologie, Aufeinanderfolge von Ereignissen).