Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen:
Diese Christen aus den Juden waren Schafen gleich, die umherirrten ... eine Anspielung auf Psalm 119,176. Der Apostel stellt die christlichen Juden beständig auf die Grundlage des gesegneten Überrestes und spricht von der Errettung als der Seelen-Errettung (JND).
Dies ist hier die letzte Anspielung auf Jesaja 53.
Zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher [ejpistrevfw]: oder: bekehrt, und zwar zu dem Hirten und Aufseher. Der leidende Knecht des Herrn, der Hirte Israels (Jes 53). Selbst verglichen mit einem Schaf (V. 7) und einem Lamm. Der gute Hirte, der sein Leben für die Schafe hingegeben (W: eingesetzt) hat, die umherirrten (V. 6)
der gute Hirte hat sein Leben für die Schafe gegeben (Joh 10)
der große Hirte ist auferstanden aus den Toten (Heb 13)
der Erzhirte wird in Herrlichkeit erscheinen (1Pet 5).
Das griechische Wort für zurückkehren ist epistrepho. Das ist das übliche Wort für „bekehren“. Laut Wörterbuch sind folgende Übersetzungen möglich: hinkehren, hinwenden, richten, umkehren, umwenden, zurückführen, zur Umkehr nötigen, sich umwenden, kehrtmachen, zurückkehren, sich bekehren. „Zurückkehren“ ist also eine Übersetzung neben vielen anderen.
Hirte und Aufseher beziehen sich beide eindeutig auf den Herrn. Dass Er Hirte ist, knüpft an das Bild an, dass wir Schafe sind. Der Hirte bringt das Schaf zur Schafherde, dazu hat der Hirte sein Leben eingesetzt. Er sorgt auf alle Weise für die Schafe (Ps 23). Zugleich ist er der Aufseher, das bedeutet, dass Er die Aufsicht führt, Er schaut nach dem Rechten. Er achtet darauf, dass wir bei der Herde bleiben und dass es unseren Seelen gut geht. Beide (Hirte und Aufseher) sind sehr eng miteinander verknüpft und überschneiden sich. Aufseher greift den besonderen Aspekt der Aufsicht heraus. Hirtendienst ist umfassender.
An anderen Stellen sieht man, dass es bei Ältester und Aufseher um ein und dieselbe Person geht. Bei Ältester liegt der Nachdruck auf der Person, ihrer Weisheit, ihrer Erfahrung, bei Aufseher auf dem Dienst der Aufsicht.
Zusammenfassung Kapitel 1 und 2
Petrus schreibt an Juden – neue Geburt und himmlisches Erbe.
Schwerpunkte: Regierung Gottes – im ersten Brief im Blick auf die Gläubigen, im zweiten Brief im Blick auf Gottlosen.
Bewahrung, aber auch Betrübnis und Versuchungen.
Leiden (großes Thema in 1Pet), die auf Christus kommen sollten und den Herrlichkeiten danach.
Gläubigen = Kinder des Gehorsams – heiliges Leben.
Preis der Erlösung, das kostbare Blut eines Lammes ohne Fehl.
Sünde ablegen – besonders solche, die die gegenseitige Gemeinschaft zerstören.
Heiliges Priestertum und königliche Priesterschaft, um die Tugenden ...
Als Fremdlinge – trotzdem den Regierungsgewalten unterwerfen.
Die Knechte sollen sich den Herren unterordnen.
Christus = das große Vorbild bei Leiden.
Fortsetzung des Thema: Verhalten in den irdischen Beziehungen – jetzt die Ehe.