Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem guten Wandel {o. Verhalten} seine Werke in Sanftmut der Weisheit: Wer möchte nicht als weise und verständig gelten? Weisheit zeigt sich nicht so sehr im Reden, sondern im Lebenswandel, in Werken, die in Sanftmut getan werden. Jakobus zeigt den Briefempfängern den Unterschied zwischen zwei völlig unterschiedlichen Arten von Weisheit. Die „vielen Lehrer“ meinten ihre Weisheit an den Mann bringen zu müssen, doch die wahre Weisheit zeigt sich im Wandel.
Weise ... verständig: Von Anfang an lag ein Schwerpunkt darauf, dass es weise und verständige Männer gab (1Mo 41,33.39; 5Mo 1,13; 4:6; Spr 1,5; 16,21; 17,28: 18,15; 26,16; 28,11; Pred 9,11; Jes 5,21; 29,14; Dan 2,21; 12,3, Hos 14,10; Mt 11,25; Lk 10,21; 1Kor 1,19; siehe ferner den Anhang). Weise und Verständige achten auf das Wort Gottes und auf das Tun Gottes; dabei lernen sie die Güte Gottes kennen (Ps 107,43; Ho 14,10): „Schmeckt und seht, dass der Herr gütig ist!“ (Ps 34,9). Schlimm ist es, wenn jemand in seinen eigenen Augen weise ist (Spr 3,7).
Guten Wandel [kalh`ς ajnastrofh`ς]: nur hier und noch in 1. Petrus 3,16 (dort: ajgaqovς]. Wandel beziehungsweise. Werke [ejrgovn] bilden den Gegensatz zu Worten. Kalovn ist in sich selbst schön/gut; ajgatovς im Blick auf andere Menschen, das, wovon sie profitieren. Kalovς ejrgovς (Mt 5,16; Joh 10,32.33; 1Tim 5,25; 6,18; Tit 2,7.14; 3.8.14; Heb 10,24; 1Pet 2,12); ajgatovς ejrgovς (2Kor 9,8; Eph 2,10; Kol 1,10; 1Tim 2,10; 5,10; 2Tim 2,21; 3,17; Tit 1,16; 3,1).
In Sanftmut der Weisheit [prauvthti sofivaς]: o. weise Sanftmut. Sanftmut, die von der Weisheit bewirkt wird. Sanftmut ist die Gesinnung, in der der Gläubige das Wort aufnimmt (1,21); geschieht das, bestimmt sie das Verhalten des Gläubigen. Weisheit ist eine ganz und gar praktische Sache. Sie ist die Summe aus der Erkenntnis und der Erfahrung. Sanftmut soll sich im Reden und im Handeln zeigen.
4236 prautes (Synonyme siehe: 5891) abstrakte Eigenschaft von 4235 Subst. fem. (11) I.) d. Sanftmütigkeit 1) d. Sanftmut: eine milde, freundliche, ruhige, zahme, gelinde, und geduldige Gesinnung bzw. Geisteshaltung (1Kor 4,21; 2Kor 10,1; Gal 5,23; 6,1; Eph 4,2; Kol 4,12; 2Tim 2,25; Tit 3,2 usw.) |