Behandelter Abschnitt Heb 3,3-6
Siehe, den Pferden legen wir die Gebisse in die Mäuler, damit sie uns gehorchen, und lenken ihren ganzen Leib. {a. l. Wenn wir aber den Pferden die Gebisse in die Mäuler legen ..., so lenken wir auch ihren ganzen Leib}. 4 Siehe, auch die Schiffe, die so groß sind und von heftigen Winden getrieben werden, werden durch ein sehr kleines Steuerruder gelenkt, wohin [irgend] die Absicht {o. der Drang, Druck} des Steuermanns will. 5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen großen Wald {o. Holzstoß} zündet es an! {a. l. Siehe, welch ein Feuer zündet welch einen Wald an!} – 6 Und die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. Die Zunge erweist sich {o. stellt sich dar, o. wird gesetzt} unter unseren Gliedern als die, die den ganzen Leib befleckt und den Lauf der Natur {o. des Lebens, der Entstehung} anzündet und von der Hölle angezündet wird: Drei sehr eindrucksvolle Bilder (dreimal siehe)
Pferden werden Gebisse in die Mäuler gelegt, damit sie gehorchen (Ps 32,9). So soll der Leib durch die Zunge gezügelt werden. Statt dass unser Leib durch die Zunge gezügelt wird, müssen wir oft erst einmal die Zunge zügeln. Also, die kleine Zunge kann den großen Leib zügeln.
So kann auch ein kleines Steuerrad ein sehr kleines Schiff lenken und falsch leiten.
Ein kleines Feuer zündet einen großen Wald an. Worte können nicht ungeschehen gemacht werden und richten häufig nicht wiedergutzumachenden Schaden an. Was verbrannt ist, ist Asche.
Unsere Zunge kann den Schlund der Hölle öffnen. Wie schmerzten den Herrn die Worte Ungläubiger (Jud 15; Ps 57,3). Ein törichtes Wort kann das Öl des Salbenmischers stinkend machen (Pred 10,1).
Rühmt sich großer Dinge: Das Prahlen des Menschen ist ein unausrottbares Übel.
Natur [gevnesiς]: Entstehung. Lauf der Natur: Es ist ein Naturgesetz.
Hölle [geenna]: In der Hölle ist ein unauslöschliches Feuer, obwohl bisher noch niemand in der Hölle ist. Das Übel der Zunge führt in dieses Feuer.