So redet und so tut als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen: Das Gesetz der Freiheit ist das Gesetz der Liebe (Liebe zu Gott und zum Nächsten); das ist ein Gesetz, das den Menschen nicht knechtet, sondern zu wahrer Freiheit führt, zur Freiheit des Kinder Gottes (vgl. 1,25). Dieses Gesetz befreit vom Egoismus und von der Sünde. Dieses Gesetz richtet alle, die nicht danach handeln. Dieses Gesetz muss uns zum Selbstgericht führen, denn auch wir haben die sündige Natur noch in uns. Es ist das Ziel jedes Gesetzes, das Gott dem Menschen gibt, dass es ihn von der Sünde überführt. Kraft gibt es nicht, Kraft gibt der echte Glaube. Dabei zeigt sich Liebe nicht in Worten, sondern in Taten der Barmherzigkeit (vgl. 1Joh 3,18).
Gerichtet werden [krivnesqai – krivnw]: beurteilen,
erforschen, prüfen. Das Böse in uns muss gerichtet werden, damit das
Gute an dessen Stelle treten kann. Dann werden wir gegenüber dem Armen
Barmherzigkeit üben. Das taten die Pharisäer nicht (