Behandelter Abschnitt Jak 1,9-11
Der niedrige Bruder aber rühme sich seiner {w. in seiner} Hoheit, 10 der reiche aber seiner {w. in seiner} Erniedrigung {o. Niedrigkeit}; denn wie des Grases Blume wird er vergehen. 11 Denn sie Sonne ist aufgegangen mit ihrer Glut und hat das Gras verdorren lassen, und seine Blume ist abgefallen, und die Zierde seines Ansehens ist verdorben {o. vernichtet}; so wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken: Der niedrige Bruder ist hier der arme Bruder im Gegensatz zum Reichen. Beide Begriffe beziehen sich auf die äußeren, irdischen Verhältnisse. Der arme Bruder hat in Christus eine hohe Stellung erhalten, derer er sich rühmen darf. Christus schämt sich nicht, ihn Bruder zu nennen (Heb 2,11). Durch die Armut Christi ist er unendlich reich geworden.
Der reiche aber: Der reiche darf sich seiner Erniedrigung rühmen, denn Christus hat sich ebenfalls erniedrigt (Phil 2). Als der Reiche sich bekehrte, musste er sich sehr gering vor Gott machen. Möge der reiche Bruder sich in Christus demütigen und sich dessen rühmen. Tut er es nicht, fragen wir uns, ob er Christus kennt. Dann wird er wie des Grases Blume vergehen (vgl. Joh 15,6).
Des Grases Blume: Das Gras ist ein Bild irdischen Wohlstands, Wohlergehens; die Blume ein Bild irdischer und vergänglicher Schönheit, der Herrlichkeit des Menschen oder auch des Volkes Israel (1Pet 1,24; Jes 40,6-8). Die Schönheit der Blumen übertrifft die Schönheit und Herrlichkeit Salomos (Mt 6,28-30).
Erscheint außerdem eine größere Herrlichkeit (die Sonne, Mal 4), muss alle menschlich-irdische Herrlichkeit weichen. Wenn Israel sich wirklich vor Gott erniedrigt, wird Gott das Volk erhöhen und zu großem Segen führen.
Zierde [eujprevpeia]: o. Schönheit, gutes Aussehen, Trefflichkeit.
Der Reiche: Das ist der Mensch, der auf seinen Reichtum vertraut. Er hat sein Teil in diesem Leben völlig empfangen (Lk 16,25). Denke an den reichen Jüngling, dessen Herz an seinen Gütern hing (Mk 10,22).