Einleitung
Mit diesem Kapitel beginnt das Hauptthema des Hebräerbriefes: Christus verherrlicht zur Rechten Gottes als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks. Der Apostel zieht alle Register, um die Herrlichkeit dieses Hohenpriesters zu beschreiben. Später wird diese Beschreibung durch die Trägheit der Hebräer gehemmt: „über diesen haben wir vieles zu sagen“. Dadurch kann der Apostel die Briefempfänger nicht tiefer in das Thema einführen. Kann der Geist Gottes uns tiefer einführen?
In Kapitel 2,17 finden wir den Dienst des Herrn Jesus am Kreuz, Kapitel 4,14‒16 weist hin auf seinen Dienst nach vollbrachtem Werk im Himmel. Das ist der doppelte Aspekt des Hohenpriestertums Aarons. Sein Dienst besteht erstens in der Darbringung von Opfern und zweitens in der Vergegenwärtigung des Volkes vor Gott (Kap. 7; 9).
Kapitel 3,7–4,13 ist der erste Zwischensatz. Mit Kapitel 4,14 nimmt der Brief den Faden wieder auf. In den Kapitel 5 und 7 finden wir die Ordnung, nach der der Herr Jesus Hoherpriester ist; in Kapitel 8 den Bund in Verbindung mit dem Dienst; in Kapitel 9 das Opfer in Verbindung mit dem Dienst.
Einteilung
Christus als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks (V. 1‒10)
Die geistliche Trägheit der Leser (V. 11‒14)
Vers 1
Denn jeder aus Menschen genommene Hohepriester wird für Menschen bestellt in den Sachen mit Gott, damit er sowohl Gaben als auch Schlachtopfer für Sünden darbringe: Der Hohepriester in Israel war aus Menschen genommen. Gott bestellte ihn, damit er das Volk vor Ihm verträte. In diesem Sinn ist der Herr „nicht aus Menschen“ genommen, da Er ja als der ewige Sohn Gottes Mensch geworden ist, um Hoherpriester werden zu können.
In den Sachen mit Gott: Das sind alle Dinge, die die Beziehung von Menschen zu Gott betreffen. Das Besondere an dieser Beziehung ist, dass Gott heilig ist und der Mensch sündig ist.
Gaben: Gaben waren Speisopfer, Brandopfer, und Friedensopfer. Das waren die Opfer zum lieblichen Geruch.
Schlachtopfer für Sünden: Außerdem brachte der Hohepriester Sünd- und Schuldopfer dar.