Zu welchem der Engel aber hat er je gesagt: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße“20: Das letzte Zitat ist Psalm 110,1 entnommen (vgl. Heb 10,13)21. Psalm 110 ist der am meisten zitierte Psalm im Neuen Testament. Ein Mensch zur Rechten Gottes – Gott gleich, ja Gott selbst. In seiner Verherrlichung als Mensch ist Er weit allen Engeln überlegen. Wer anders kann zur Rechten Gottes sitzen als Gott selbst? Er ist der wahre König, dem Gott alle Feinde zu seinen Füßen legen wird. Damit ist der Herr unendlich erhaben über alle Engel, die Gott dienen, aber niemals herrschen werden.
Deine Feinde: Alle Feinde werden zu Boden gestreckt – der Herr wird seine Füße auf ihren Nacken setzen und sie damit vollständig beseitigen.
Die Schriftgelehrten hatten ein großes Problem mit der Erklärung dieses Psalms, denn sie wussten, dass dieser Psalm sich auf den Messias bezieht (V. 2.4–6). Ihr Problem war:
Wieso nennt David den Messias „mein Herr“, da Er doch sein Sohn war?
Wieso befindet der Messias sich zur Rechten Gottes?
Wieso wartet der Messias, bis Gott Ihm seine Feinde zu Füßen legt?
Auf diese Fragen hatten sie keine Antwort. Der Herr überließ sie mit ihren Fragen sich selbst. Die Antworten findet man nur, wenn man versteht, was wenige Tage später geschehen ist: Der Tod, die Auferstehung und Verherrlichung des Herrn Jesus. Zur Rechten Gottes besitzt Er eine Herrlichkeit, die die Herrlichkeit der Engel unendlich übersteigt.
20 Psalm 110,1.↩︎
21 vgl. Mt 5,35; Mk 12,36; Lk 20,43; Apg 2,35; 7,49; Heb 1,13; 10,13.↩︎