Errettete er uns, nicht aus {o. auf dem Grundsatz von} Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes: Keinerlei Werkgerechtigkeit. Eine Beschreibung unserer Gerechtigkeit findet sich in Vers 3.
Barmherzigkeit: Der Beweggrund zur Errettung von Menschen ist die Barmherzigkeit Gottes. Ihr Elend war der Anlass für Ihn, sich über uns zu erbarmen, es waren weder gute Werke, noch die Gerechtigkeit von Menschen. Gott liebte, wo Hass war. Er hat die Bosheit des Menschen ertragen, wie man seinen Sohn behandelt hat. Gnade, Güte und Liebe seitens Gottes haben uns überwältigt. Gott ist kein harter Herr. Er kann sich im Blick auf die Sünde nicht verleugnen, aber sein Wesen ist Liebe.
Waschung der Wiedergeburt [diaV loutrou` paliggenesivaς]: Die neue Geburt in Johannes 3 geschieht unmerklich, „der Geist weht wo er will“. Die Wiedergeburt bezieht sich auf die äußere Seite des christlichen Lebens, auf das, was andere bei uns feststellen. Wir gehören inmitten einer bösen Welt einer neuen Ordnung an (vgl. Mt 19,28, wo wir dasselbe Wort für Wiedergeburt finden). Die Wiedergeburt dort ist die sichtbare Einführung des Reiches Gottes, des Friedensreiches.
Christen sind die Ungerechtigkeiten und Sünden abgewaschen worden (V. 3). Sie leben nach den Grundsätzen des Reiches: Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist (Röm 14,17). Die Waschung geschieht durch das Wort Gottes. Dazu kommt die Erneuerung durch den Heiligen Geist.
Die Sünden haben uns völlig beschmutzt und buchstäblich altern lassen. So ist es auch heute noch (Hos 7,9). Wir müssen beständig durch das Wort Gottes gewaschen werden (Joh 13,10). Der Ausdruck „in Neuheit des Lebens“ (= eine neue Lebensweise) in Römer 6 ist eng hiermit verbunden. Es gibt eine innere Reinigung (durch die neue Geburt) und eine äußere Reinigung (durch die Wiedergeburt). Letztere wird von unserer Umgebung wahrgenommen. Die Taufe ist ein Bild dieser Waschung.
Erneuerung des Heiligen Geistes: Der Gläubige wird beständig durch den Heiligen Geist erneuert. Die Erneuung beginnt mit dem Empfang des Heiligen Geistes und schreitet bei gesundem geistlichem Wachstum fort, das ist der Prozess der Heiligung (siehe auch 2Kor 3,17-18).