Du aber sei nüchtern in allem, leide Trübsal, tu das Werk eines Evangelisten, vollführe deinen Dienst: Die Nüchternheit lehnt in erster Linie alle Fabeln oder Geschichten ab. Gegen den Strom zu schwimmen, bringt Trübsal. Die Fabeln (Mythen) sind das, was bei dem Menschen die Stelle des Wortes Gottes einnimmt. Diese Fabeln können alle möglichen Formen annehmen: Aberglaube, Glaube an die sogenannte Wissenschaft und so weiter.
Tu das Werk eines Evangelisten: Timotheus war sicher ein Lehrer und tat auch Hirtendienste. Nun fordert Paulus ihn auf, auch evangelistische Dienste zu tun. Obwohl er im eigentlichen Sinn sicher kein Evangelist war.
Es ist ein großer Beweis des Glaubens, wenn das Herz, belastet mit der Untreue derer, die drinnen sind, dennoch dem Dienst an unbekehrten Seelen nachgeht und völlig den Dienst erfüllt (J. N. Darby).
Leide Trübsal [kakopaqevw]: nimmt den Faden von 1,8; 2,3.9 wieder auf: Böses erleiden. Niemand leidet gern (vgl. Jak 2,2‒4). Wenn man für die Wahrheit eintritt, bringt Widerstand gegen die Wahrheit Leiden. Dabei kann es sich um die Verkündigung des Evangeliums oder das Lehren handeln. Doch nicht der Erfolg gibt Kraft zum Dienst, sondern der Herr. Wo Weltlichkeit eindringt, verschwindet die Bereitschaft zu leiden.