Dies bringe in Erinnerung, indem du ernstlich vor dem Herrn [a.l. vor Gott] bezeugst, nicht Wortstreit zu führen, was zu nichts nütze, sondern zum Verderben der Zuhörer ist: Timotheus soll andere daran erinnern, dass sie keinen Wortstreit führen.
Bezeugen: Zeugnis ablegen, beschwören (Lk 16,28, siehe auch 2Tim 4,1). Es geht um die Wahrheit des Wortes Gottes. Darum muss von diesen Dingen ernstlich Zeugnis abgelegt werden, in dem Bewusstsein der Gegenwart der Herrn (vgl. 4,1 „vor Gott und Christus Jesus“). Die moralische Autorität des Dieners ist dann gegeben, wenn er vor dem Angesicht Gottes steht: Solch ein Mann war Elia, der sich bewusst war: „So wahr der Herr lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe“ (1Kön 17,1). Das Sprechen aus der Gegenwart Gottes ist entscheidend (1Pet 4,11). Das verhindert Wortstreit.
Wortstreit zu führen [logomacevw]: mit Worten kämpfen oder zanken. „Dass sie nicht über Worte kämpfen“ (WK). Unterschiedliche Ansichten oder Meinungsverschiedenheiten dürfen nicht öffentlich ausgetragen werden, es sei denn, es geht um fundamentale Wahrheiten. Es geht bei diesem Streiten um Spitzfindigkeiten. Das bedeutet nicht, dass man sich nicht gegenseitig bescheiden das Wort erklären oder einander fragen darf, und zwar in einer lernenden Haltung.
Was zu nichts nütze, sondern zum Verderben der Zuhörer ist [katastrofhv]: Solche Streitgespräche sind nicht nur nutzlos, sondern sind zum Verderben der Zuhörer, zur Zerstörung, sie enden in einer Katastrophe.