Den Reichen in dem gegenwärtigen Zeitlauf gebiete, nicht hochmütig zu sein noch auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss: In diesen Versen wird das irdische, materielle Leben dem wirklichen Leben gegenübergestellt. Hier werden die speziellen Gefahren beschrieben, die mit dem Reichtum verbunden sind: Wie viele Reiche haben das wirkliche Leben nicht ergriffen, weil sie hochmütig auf Reichtum ihre Hoffnung setzten, statt auf Gott. Dabei kann niemand mehr als reichlich von allem genießen. Wie töricht ist es, den Reichtum zu seinem Gott zu machen!
Siehe auch das Gleichnis des Herrn Jesus vom reichen Kornbauern:
Er sagte aber ein Gleichnis zu ihnen und sprach: Das Land eines gewissen reichen Menschen trug viel ein. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Denn ich habe keinen Raum, wohin ich meine Früchte einsammeln soll. Und er sprach: Dies will ich tun: Ich will meine Scheunen niederreißen und größere bauen und will dahin all meinen Weizen und meine Güter einsammeln; und ich will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter daliegen auf viele Jahre; ruhe aus, iss, trink, sei fröhlich. Gott aber sprach zu ihm: Du Tor! In dieser Nacht fordert man deine Seele von dir; was du aber bereitet hast, für wen wird es sein? So ist der, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist in Bezug auf Gott (Lk 12,16‒21).
Gegenwärtiger Zeitlauf [nu`n aijw`ni]: die jetzige Haushaltung, die durch die Versuchungen Satans, den Gott dieser Welt, gekennzeichnet ist. Im Gegensatz dazu steht das herrliche, zukünftige Reich, in dem das ewige Leben, das wirkliche Leben völlig zur Entfaltung kommt (vgl. „die Zukunft“ in V. 19).
Gebiete [paraggevllw]: Wie schon so oft in diesem Brief (4,11; 5,7; 6,13).
Hoffnung: öfter in diesem Brief (1,1; 3,14).
Die Ungewissheit des Reichtums [ajdhlovthς]: einziges Vorkommen dieses Wortes im Neuen Testament. Aller Reichtum kann in einem Augenblick verflogen sein.
Darreichen zum Genuss [ajpovlausiς]: Genuss, Annehmlichkeit. Zeitliche Ergötzung der Sünde (Heb 11,25). Das sind die beiden einzigen Vorkommen dieses Wortes. Gott gibt irdische Gaben zum Genuss, doch Er gibt auch die Fähigkeit, dass jemand überhaupt genießen kann (Pred 2,25; 5,19; 6,2; 9,9). dabei kann man an irdische Gaben wie Essen und Trinken, die Ehe, ein schönes Haus usw. denken.