Behandelter Abschnitt 1Tim 3,2-3
Der Aufseher nun muss untadelig sein, der Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, bescheiden, gastfrei, lehrfähig: nicht dem Wein ergeben, kein Schläger, sondern milde, nicht streitsüchtig, nicht geldliebend: [ajnepivlhmptoς]: unantastbar, unangefochten, tadellos. In Kapitel 5,7; 6,14 mit „unsträflich“ übersetzt.
Der Mann einer Frau: ein Heide, der zur Bekehrung kam und in Vielweiberei lebte, kam als Aufseher nicht in Betracht. Paulus spricht nicht über die Schwestern der Aufseher, weil sie nicht in den Dienst ihrer Männer einbezogen sind. Es ist einerseits klar, dass damit Polygamie ausgeschlossen ist. Wenn das die Hauptaussage ist, kann man wohl kaum schlussfolgern, dass ein Aufseher verheiratet sein muss. Es gibt ja gerade Leute, die sich besonders dem Herrn weihen und deshalb nicht heiraten.
Nüchtern: sich von allem enthalten, was benebelt; ein klares Urteil behalten und Kontrolle und Herrschaft über den eigenen Willen. Sich enthalten von starken Getränken, Reizmitteln, Erregungen und Überspannung. „Aufgeregtes Wesen, Maßlosigkeit und Leidenschaftlichkeit machen zum Aufseherdienst unfähig“ (AR). Das bedeutet auch, dass man keine extremen Positionen einnimmt.
Lehrfähig: Es geht hierbei nicht eigentlich um eine Gabe, sondern um Eigenschaften, die jemand besitzen musste; der Älteste musste in der Lage sein, praktische Anweisungen aus dem Wort Gottes geben zu können. Das bedeutet nicht, dass er öffentlich in der Versammlung lehrte.
Gelinde: nicht auf eigenem Recht bestehen; dem Streit aus dem Weg gehen, lieber den untersten Weg gehen.