für Könige und alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und würdigem Ernst: in der Bedeutung von „sogar für Könige ...“ Dabei standen sie zu Beginn der Versammlung den Gläubigen meist feindlich gegenüber; Nero hat von 54–68 regiert. Wir beten nicht nur für die Verantwortlichen in unserem Land, sondern in allen Ländern, wo Gläubige sind; und auch darüber hinaus.
Für einen Juden, wenn er es ernst nahm, war es eine fast unausweichliche Gefahr, dass er gesetzlich wurde. Dadurch, dass er zum auserwählten Volk Gottes gehörte, betrachtete er die Heiden, und besonders fremde Könige, als Feinde und unwürdig der göttlichen Gunst. Christenverfolgungen konnten bei den Gläubigen ähnliche Gefühle wachrufen, doch die Gnade erhebt über all solche Gedanken. Als Paulus diesen Brief schrieb, war Nero römischer Kaiser.
Ruhiges und stilles Leben: Wir beten nicht nur für die Errettung dieser hochgestellten Leute, sondern auch dafür, dass Gott diese Männer zum Besten des Volkes Gottes gebrauchen möge, damit Ruhe und Gelegenheit zu einem wirkungsvollen Zeugnis besteht. Es geht dabei nicht um unseren eigenen, selbstsüchtigen Vorteil, sondern um das Zeugnis des Hauses Gottes. Jeremia schrieb an die Juden in Babel für die Stadt, wo sie wohnten, zu beten (29,7).
Ruhig bezieht sich auf die äußeren Umstände, still bezieht sich auf die inneren Empfindungen. In friedvollen Zeiten werden Gläubige am meisten erbaut und befestigt (Apg 9,31), wenn Gott auch Verfolgungen zur Reinigung der Seinen gebraucht. Häufig war das Blut der Märtyrer der Same der Kirche. Bei dem ruhigen und stillen Leben geht es nicht einfach um „Leben“; die Gottseligkeit hat die Verheißung des jetzigen und des zukünftigen Lebens (4,8); es geht um das wirkliche Leben (6,19).
Gottseligkeit: w. gute Verehrung (Gottes); Gottesfurcht, Frömmigkeit, gottgeweihtes Leben. Der praktische Aspekt des persönlichen Zeugnisses steht dabei im Vordergrund. Das Gebet und ein gottseliger Wandel, das sind die beiden Dinge, denen Gott durch die Errettung von Menschen entspricht. Bei Gottseligkeit stellen wir unser ganzes Leben in den Dienst Gottes.
„Gottseligkeit ist die Ausrichtung der Seele des Menschen zu Gott hin, die sich darin offenbart, dass er Ihn verehrt und Ihm dient“ (AR).
„Paulus beginnt seine Ermahnungen im Blick auf die Gottseligkeit mit einem Beharren auf der Gnade, die die einzige Macht ist, die Herrschaft über die Sünde zu brechen, und (weiterhin beharrt er) auf der Aufrechterhaltung der Wahrheit bezüglich Gottes selbst offenbart als Heiland-Gott gegenüber dem Menschen (FWG).
Würdiger Ernst: oder „Ehrbarkeit, gravity, der Ehre würdig“.