Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn: Wie die Männer im vorigen Abschnitt ermahnt wurden, so jetzt die Väter. Die Mütter werden hier nicht erwähnt, weil in der Anwendung der Autorität Väter im besonderen Fehler machen. Mütter sind eher zu sacht. Die Stellung der Autorität (sie im Namen des Herrn auszuüben) ist genau so schwierig wie die umgekehrte Stellung.
Reizen [parorgivzw]: zornig machen. Das geschieht, wenn Väter sich gehen lassen oder ihre Überlegenheit ausspielen oder auf ihre Autorität pochen, ohne sie in Liebe auszuüben.
Zucht [paideiva]: Viele denken bei „Zucht“ nur an den Stock. Das bedeutet Zucht nicht. In den Sprüchen werden Zucht und Rute deutlich unterschieden. Zucht geht der Rute voraus. Wenn die Zucht versagt, folgt die Rute. Häufiger Gebrauch der Rute ist ein Zeichen der Schwachheit der Eltern. Zucht bedeutet vor allem „Unterweisung“, wodurch Kinder lernen, in den Geboten und Wegen des Herrn zu wandeln. Zucht ist das Positive: die konstruktive Unterweisung. So ist es ähnlich mit der Zucht in der Versammlung. Ausschluss ist die Rute; häufig ein Zeichen der Schwachheit.
Ermahnung [nouqesiva]: ernstliches Ermahnen, Korrektur, wenn die Kinder von diesem Weg abzuweichen scheinen.
Des Herrn: in Übereinstimmung mit dem Willen des Herrn. Die Ansicht der Eltern spielt dabei keine Rolle. Geistliche Übungen sind bei den Eltern erforderlich über das, was die Kinder tun sollen. Dabei ist das Vorbild der Eltern das Entscheidende! Schließlich dürfen Eltern in ihrem Verhalten zu den Kindern die Liebe und Weisheit Gottes zu seinen Kindern imitieren.