Das kein anderes ist; nur dass einige da sind, die euch verwirren und das Evangelium des Christus verdrehen wollen: Es war zwar ein anderes (eJvteroς = andersartiges) Evangelium, doch es ist kein anderes (ajlloς = weiteres), denn es gibt kein weiteres Evangelium. Gott lässt nur ein Evangelium verkündigen. Jede Lehre, die der Buße und dem Glauben etwas hinzufügt, verfälscht das eine, wahre Evangelium.
Nur dass einige sind, die euch verwirren: Paulus hatte Nachsicht mit Unwissenheit, doch wenn das Evangelium verfälscht wurde, ging er zu einem sehr scharfen Angriff über.
Verwirren [taravssw]: Dasselbe Wort gebraucht der Herr in Johannes 14,1: „Euer Herz werde nicht bestürzt“. Die falschen Lehrer leugneten das Evangelium nicht, doch durch die Hinzufügung verdrehten sie es. Das ist gefährlicher als eine glatte Leugnung.
Und das Evangelium des Christus verkehren wollen: Hier wird es nicht das Evangelium „Gottes“ (= Ursprung) oder das Evangelium „von Jesu“ (= Gegenstand) genannt; Evangelium „Christi“ ist ein Hinweis auf die Tragweite des Evangeliums. Wie schnell trat dieses Verderben in der Christenheit ein, indem die Gnade mit dem Gesetz vermischt wurde. Das ist bis heute so geblieben. „Es gibt auch heute manche, die zwar nicht so weit gehen, die zehn Gebote als Lebensregel zu predigen, die aber den Kindern Gottes beständig sagen: ,Berühre nicht, koste nicht, betaste nicht!‘ (Kol 2,21)“ (AR). Das ist der Grundsatz des Gesetzes.