Der sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat, damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters: Mit diesem Nebensatz berührt der Geist Gottes die zweite Fundamentalwahrheit des Evangeliums. Unsere Sünden waren es, die uns mit der Welt verbanden. Indem die falschen Lehrer, die die Galater belehrten, sie unter das Gesetz stellten, erklärten sie zugleich das Werk Christi als nicht ganz ausreichend. Sie griffen damit das Fundament des Christentums an.
Damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt: Das ist hier das Motiv, weshalb der Herr Jesus sich für unsere Sünden hingegeben hat. Die Vergebung der Sünden ist die Voraussetzung für unsere Absonderung von der Welt. Das Gesetz wieder einzuführen, bedeutet, die Gläubigen erneut unter ein Element (= Grundsatz; Prinzip) der Welt zu stellen (Kol 2,16-23) und unter das Judentum. Das Gesetz ist für den natürlichen, nicht wiedergeborenen Menschen bestimmt (1Tim 1). Das Gesetz, das Fleisch und die Welt bilden eine Einheit. Die Gnade des Evangeliums hingegen führt den Glauben und den Geist ein und befreit von der Welt.
Welt [aijwvn]: o. Zeitlauf. Es bezeichnet das Weltsystem und nicht so sehr die Menschen. Satan ist der Gott dieses Zeitlaufs (2Kor 4,4). Durch eigene Kraft kann kein Mensch diesem bösen System entfliehen. Dazu bedarf es des Erlösungswerks Christi. Wir gehören nicht mehr zur Welt (Joh 17). Gott wollte ein Volk für sich haben. Das bedeutete auch, dass Christus für unsere Sünden starb.
Nach dem Willen unseres Gottes und Vaters: Die Absonderung der Gläubigen ist also die dritte Kernwahrheit in diesem kurzen Abschnitt und schließlich der Wille (oder Ratschluss) Gottes.