Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn: Es ist die Treue Gottes, dass Er diesen Brief durch Paulus schreiben ließ. Paulus beendet seine Einleitung mit dem Hinweis auf die Treue Gottes. Sollte der, der beruft, nicht auch vollenden (Phil 1,6; 1Thes 5,24)?
In die Gemeinschaft: Und wozu sind die Gläubigen berufen? Zur Heiligkeit, dann aber auch in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. Diese Gemeinschaft hat ihren Ursprung in dem Herrn Jesus [tou` uiou` aujtou`]. Wir sind nicht berufen, in Streitigkeit und Spaltungen (Sektierertum) miteinander zu verkehren, sondern in gegenseitiger Gemeinschaft, die ihren Ursprung in Christus hat. Christus ist das Fundament der Gemeinschaft so wie Er auch das Fundament der Versammlung ist (Mt 16). Die Gemeinschaft ist gekennzeichnet durch den Sohn Gottes.
Weil die Gläubigen Gemeinschaft mit dem Sohn haben, haben sie auch untereinander Gemeinschaft. Das ist möglich durch den Besitz des ewigen Lebens, das seinem Wesen nach Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn ist (Joh 17,3). Wie kann denn dann von Spaltungen die Rede sein?
Unseres Herr: Die Gemeinschaft ist ebenfalls dadurch gekennzeichnet, dass der Herr unser Herr ist, dem wir uns zu unterwerfen haben. Wir sind dem Herrn für die Beziehungen untereinander verantwortlich.
Zusammenfassung V. 1–9
Alle Gläubigen an jedem Ort und zu jeder Zeit.
Paulus hatte wohl Sosthenes aus Korinth in Ephesus zu Besuch.
Zuerst Dank für die Gnade, die die Korinther empfangen hatten.
Sie waren in Ihm reich gemacht.
Sie hatten keinen Mangel an Gnadengaben.
Sie erwarteten die Offenbarung Jesu Christi, der sie bis zum Ende befestigte.
Die Offenbarung geschieht am Tag Jesu Christi.
Sie waren in die Gemeinschaft Jesu Christi berufen.
Die Gemeinschaft, die durch den Sohn Gottes bewirkt ist, schließt im Prinzip jede Spaltung aus – das ist der Zusammenhang zwischen den Versen 9 und 10.